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Öffentliches & privates Baurecht: Interview mit RA Mayer-Klenk (VOELKER & Partner)

Im Rahmen unserer Interviewreihe "Berufsspecials" berichtet Rechtsanwalt Oliver Mayer-Klenk von VOELKER & Partner über die Anforderungen und Perspektiven einer anwaltlichen Tätigkeit im Bereich des öffentlichen und privaten Baurechts.
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Öffentliches & privates Baurecht: Interview mit RA Mayer-Klenk (VOELKER & Partner)

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Könnten Sie sich zunächst bitte kurz vorstellen?

Mein Name ist Oliver Mayer-Klenk, ich habe an der Eberhard Karls Universität Tübingen Jura studiert und bin seit 2007 als Anwalt im Bereich Bau- und Architektenrecht und Vergaberecht tätig. 

Meine Freizeit verbringe ich am liebsten in der Natur und beim Sport.


Wie kam es zu Ihrer Spezialisierung auf das öffentliche und private Baurecht – in welchem Karrierestadium fiel die Entscheidung, darin tätig sein zu wollen?

In den Stationen im Referendariat war ich viel mit Insolvenzrecht beschäftigt und durfte dort unter anderem in spannende Fälle zu Bauvorhaben in der Insolvenz reinschnuppern. So konnte ich erste Eindrücke davon mitnehmen, wie sich in baurechtlichen Fällen interessante Schnittstellen zwischen den rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen Aspekten ergeben. Das finde ich heute noch faszinierend.

Inwieweit sind Ihre Erwartungen an die Tätigkeit in diesem Bereich erfüllt worden? Was waren Ihre größten Überraschungen?

Ich habe nach wie vor großen Spaß an dem Rechtsgebiet und freue mich insbesondere darüber, mit jedem neuen Fall wieder etwas mitzunehmen. Kein Tag ist wie der andere und man kommt als Baurechtler viel raus und darf spannende Bauvorhaben „live“ miterleben. 

Es ist dabei immer wieder überraschend, wie sich der Zugang zu den rechtlichen Fragestellungen verändert, wenn man nicht nur die Akte kennt, sondern auch die Gegebenheiten vor Ort. 

Was macht das öffentliche und private Baurecht für Sie zu einem besonders spannenden Rechtsgebiet?

Zum einen darf man sich in immer wieder neue technische Fragestellungen einarbeiten. Zum anderen vertreten wir ganz unterschiedliche Baubeteiligte, die aus den unterschiedlichsten Blickrichtungen an ein Bauvorhaben herangehen und es ist spannend, diese verschiedenen Rollen kennen- und schätzen zu lernen.

Welche typischen rechtlichen Fragestellungen begegnen Ihnen in Ihrer täglichen Arbeit in diesem Bereich bei VOELKER & Partner?

Neben der Vertragsgestaltung sind es ganz unterschiedliche Fragestellungen der Baubeteiligten, von der klassischen Geltendmachung einer Werklohnforderung und dem Mängelprozess bis hin zu eher atypischen Konstellationen im Zusammenhang mit Baustrafrecht.

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Was sind Ihrer Meinung nach die schwierigsten Herausforderungen im öffentlichen und privaten Baurecht?

Jedes Mandat ist anders. Eine der größten Herausforderungen liegt sicher darin, die in Baurechtsfällen oft komplexen technischen Aspekte nachzuvollziehen und gemeinsam mit dem Mandanten die richtige Strategie zu entwickeln. 

Welche Soft Skills, Fähigkeiten und Kenntnisse sind Ihrer Meinung nach besonders wichtig, um im öffentlichen und privaten Baurecht erfolgreich zu sein? Auf welche Anforderungen der Branche müssen sich Bewerber:innen einstellen?

Man sollte vor allem gut zuhören können und nicht zu früh mit dem zufrieden sein, was einem der jeweilige Ansprechpartner als den „Fall“ berichtet. Fast immer liegen wesentliche Aspekte tiefer und es hilft, wenn man sich in den Gesprächspartner, aber auch in die Denkweise der anderen Beteiligten hineinversetzen kann, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Gibt es spezielle Aus- und Weiterbildungen, Netzwerke oder Fachveranstaltungen, die Sie am öffentlichen und privaten Baurecht interessierten Nachwuchsjurist:innen empfehlen würden?

Es gibt eine ganze Reihe an Weiterbildungsangeboten, die neben den juristischen Besonderheiten auch sehr schön die technischen und baubetriebswirtschaftlichen Grundlagen vermitteln. Das ist für einen schnellen Einstieg in das Rechtsgebiet sicher hilfreich. Auch der Blick in die Arbeit der zahlreichen Verbände und (Architekten-)Kammern ist sicher bereichernd. 

Sie tragen den Fachanwaltstitel für “Bau- und Architektenrecht”. Wie wichtig ist Ihrer Ansicht nach der Erwerb dieses Fachanwaltstitels? Inwiefern hilft Ihnen dieser bei Ihrer Arbeit?

Der Fachanwaltstitel selbst bescheinigt eine vertiefte Kenntnis und Auseinandersetzung mit dem Rechtsgebiet. Mir hat der Fachanwaltskurs bis heute bestehende Verbindungen zu Kolleginnen und Kollegen aus dem ganzen Bundesgebiet vermittelt, die immer wieder hilfreich und fruchtbar sind. 

Alle sind sich einig, dass das Bauen in Deutschland einfacher, günstiger und schneller werden muss. Die Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele sind hingegen teilweise umstritten, man denke nur an das Gebäudetyp-E-Gesetz. Hier ist vieles in Bewegung.

Auch der Bereich der Integrierten Projektabwicklung eröffnet ein Feld von noch vielen ungeklärten Fragen. 

Was würden Sie interessierten Studierenden, Referendar:innen sowie Berufseinsteiger:innen raten, die eine Karriere im öffentlichen und privaten Baurecht anstreben?

Bleiben Sie neugierig und versuchen Sie aus dem bunten Strauß an Betätigungsmöglichkeiten des Baurechts die Teilbereiche herauszufinden, die Ihnen am meisten Freude bereiten.  

Vielen Dank für das Interview und Ihre Zeit, Herr Mayer-Klenk!


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