Die Qual der Wahl
Endlich ist es soweit: Das Referendariat ist abgeschlossen und das zweite Staatsexamen wurde erfolgreich absolviert. Mit dem Titel „Volljurist“ stehen einem in der juristischen Welt viele Türen offen. Aber wie geht es jetzt weiter? Wir haben für euch in unserer Rubrik „Perspektive Berufseinstieg“ Informationen zu den Tätigkeiten als Richter, Staatsanwalt, Syndikusanwalt und Verwaltungsjurist gesammelt.
Voraussetzungen und Bewerbung
Neben der Ersten juristischen Prüfung wird für eine Tätigkeit als Verwaltungsjurist meist auch die Zweite juristische Staatsprüfung vorausgesetzt, mit der der Vorbereitungsdienst abgeschlossen wird. Für den Beruf des Verwaltungsjuristen sind Kernkompetenzen in der juristischen Fachterminologie erforderlich. Außerdem ist Fachwissen im Öffentlichen Recht, insbesondere im Verwaltungsrecht und in den Verwaltungswissenschaften gefragt. Für die Tätigkeit werden Belastbarkeit und Kommunikationsfähigkeit ebenso vorausgesetzt wie Verhandlungsgeschick und Verantwortungsbereitschaft.
Aufgabenfeld eines Verwaltungsjuristen
Verwaltungsjurist*innen finden Beschäftigung im höheren Dienst bei Behörden des Bundes, der Länder oder der Gemeinden. Dort übernehmen sie verwaltende, rechtsberatende und gestaltende Aufgaben und führen in juristischen Streitfällen Klärung herbei. Dabei prüfen und beurteilen sie Sachverhalte anhand rechtlicher Regelungen, etwa auf den Gebieten Finanzen, Wirtschaftsförderung, Kultur, Daten- oder Umweltschutz. So nehmen sie beispielsweise Anträge auf Leistungen oder Zulassung zu Veranstaltungen entgegen, entscheiden über Ansprüche und setzen das Ergebnis in entsprechende Bescheide um.
Darüber hinaus bearbeiten Verwaltungsjuristen Einspruchs- und Widerspruchsverfahren oder vertreten die Behörde vor Gericht. Sie entwerfen Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften oder entscheiden über Grundsatzfragen. Dazu gehört auch eine zeitgemäße Weiterentwicklung der Gesetzgebung. Hierfür erarbeiten sie Vorhaben, die – je nachdem, ob es sich um eine Bundes- oder Landesbehörde handelt – der Bundes- oder Landesregierung vorgeschlagen werden, die diese dann in den Bundes- oder Landtag einbringen. Innerhalb ihrer Abteilung oder Dienststelle nehmen Verwaltungsjurist*innen auch personelle und organisatorische Führungsaufgaben wahr. In erster Linie wird in Büro- und Besprechungsräumen gearbeitet, gelegentlich auch in Gerichten, wenn der Verwaltungsjurist dort die Interessen seiner Behörde vertritt.
Besoldung
Wird ein Beamtenverhältnis begründet, richtet sich das Einkommen nach dem Bundes- bzw. Landesbesoldungsgesetz. Die Grundgehaltssätze bestimmen sich nach der jeweiligen Besoldungsgruppe des Eingangsamtes bzw. des verliehenen Amtes und werden ggf. durch den Familienzuschlag, Zulagen, Vergütungen und die Auslandsbesoldung ergänzt. Beamten und Beamtinnen im höheren Dienst wird als Eingangsamt die Besoldungsgruppe A 13 zugewiesen. Ihnen können Ämter bis zu den Besoldungsgruppen A 16 und B 2 verliehen werden. Das monatliche Grundgehalt beim Bund beträgt aktuell (Stand: 01. April 2021)
- A 13; Stufe 1 4.511,11€ bis Stufe 8: 5.799,96€
- A 16, Stufe 1: 6.255,58€ bis Stufe 8: 7.935,38€
- B 2: 8.274,75€
Die ersten Tage im Beruf
Da es in der Verwaltung ein breit gefächertes Spektrum an Tätigkeitsfeldern und Einsatzstellen gibt, lässt sich ein allgemeiner Berufsstart in den ersten paar Tagen nur schwer beschreiben. In der Regel erhält der Berufseinsteiger eine kurze Führung durch die entsprechende Abteilung und lernt Kollegen kennen. Dann folgt eine Einführung in die zu bearbeitende Tätigkeit. Die Kollegen sind hierbei in der Regel hilfsbereit und offen für Fragen.
Quelle: berufenet.arbeitsagentur.de
Erfahre mehr zur Tätigkeit als Jurist und Referendar im Öffentlichen Dienst
Interview aus dem sächsischen SMK
Interview aus dem sächsichen SMEKUL
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