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Öffentlicher Dienst: Interview aus dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt M-V

In unserer neuen Interviewreihe "Karriere im Öffentlichen Dienst" fühlen wir verschiedenen Ministerien in allen Bundesländern auf den Zahn, um einen Einblick in ihre Struktur und Angebote zu geben, denn auch im Öffentlichen Dienst gibt es attraktive Perspektiven für Referendare und Berufseinsteiger.
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Öffentlicher Dienst: Interview aus dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt M-V

Karriere im Öffentlichen Dienst

Ob als Referendar oder Berufseinsteiger: Beim Thema Karriere dreht sich Vieles in erster Linie um Kanzleien. Sie sind besonders präsent, wenn es darum geht, juristischen Nachwuchs zu akquirieren und locken zumeist mit hohen Gehältern. Als junger Jurist kann es sich aber ebenfalls lohnen, auch eine Karriere im Öffentlichen Dienst in Betracht zu ziehen. Da der Informationszugang hier allerdings schwieriger zu sein scheint als das bei Kanzleien der Fall ist, sind wir auf verschiedende Ministerien in allen Bundesländern zugegangen und haben sie zu den Themen Einstellungen und Personalbedarf, Altersstruktur, Arbeitsmodelle, Tätigkeitsbereiche und Vorurteile in Bezug auf die Arbeit in einem Ministerium befragt. Hier erfahrt hier, was die Tätigkeit im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt in Mecklenburg-Vorpommern (MLU) attraktiv macht!

Ministerium für Landwirtscht und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern

iurratio: Was sind typische Aufgaben für Referendare in Ihren Referaten?

MLU: Die Referendare sind zumeist in den Rechtsreferaten der jeweiligen Fachabteilungen eingesetzt. Das theoretische Wissen aus dem Studium soll hier mit juristischer Praxis vertieft werden. So befassen sie sich mit der Erarbeitung von Erlassen, Berichten und Verwaltungsdokumenten. Sie führen eigenständig Verwaltungsaufgaben durch, fertigen Aktenvermerke zu Folgen von gesetzlichen Neuregelungen, Prüfen den Anpassungsbedarf von Verordnungen oder nehmen Stellung zu Gesetzesentwürfen. Darüber hinaus bearbeiten Sie auch Einzelfälle wie Haftungsfragen, Anspruchsberechtigungen, Genehmigungen oder Beschwerdewege.

iurratio: Wie ist Ihr Personalbedarf an juristischen Mitarbeiter*innen? Hat sich dies durch Corona geändert?

MLU: Durch Corona gibt es keine Veränderungen. Der Personalbedarf an ausreichend gut qualifizierten Absolventen für die nachzubesetzenden Dienstposten im juristischen Bereich ergibt sich aus dem anstehenden Generationswechsel.

iurratio: Welche Ihrer Stellen/ Referate eröffnen den höchsten Personalbedarf an juristischen Mitarbeiter*innen?

MLU: Bei geschätzt zwei Drittel der im höheren Dienst der allgemeinen Verwaltung im Land zu besetzenden Stellen ist das zweite juristische Staatsexamen Einstellungsvoraussetzung. Im Ministerium selbst sind Dienstposten für juristische Mitarbeiter*innen in allen Abteilungen zu finden. Insoweit ist der Bedarf über das Ministerium betrachtet gleich.

iurratio: Erreichen Sie genügend Bewerbungen, um diesen Personalbedarf zu decken?

MLU: Aufgrund des Fachkräftemangels sowie sinkender Bewerberzahlen entstehen zunehmend Nachwuchsengpässe.

iurratio: Haben Sie insbesondere Schwierigkeiten, in den juristischen Berufen jungen Nachwuchs zu bekommen? Wenn ja, worauf führen Sie dies zurück?

MLU: Die Zahl der Absolventen im Land ist in den letzten Jahren deutlich gesunken. Die Ursachen hierfür können nur vermutet werden. Möglicherweise sind seitens des jungen Nachwuchses vermutete starre hierarchische Strukturen im öffentlichen Dienst und ein im Vergleich zu Kanzleien vermutetes schlechteres Entgelt nach dem Tarifvertrag für die Länder (TV-L) die Hauptursachen.

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iurratio: Wie ist die Altersstruktur der juristischen Mitarbeiter in Ihrer Behörde?

MLU: Das Durchschnittsalter der 21 juristischen Mitarbeiter*innen des Ministeriums ist 54 Jahre.

iurratio: Welche Arbeitsmodelle bieten Sie Ihren juristischen Mitarbeitern an?

MLU: Die Arbeitsmodelle sind in der gesamten Landesverwaltung Mecklenburg-Vorpommerns ähnlich. Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit beträgt bei Vollzeitbeschäftigung 40 Stunden. Teilzeitarbeit ist möglich, auch während der Elternzeit. Im LM gilt die gleitende Arbeitszeit, so dass man den Beginn und das Ende der täglichen Arbeitszeit unter Berücksichtigung der Kernzeit (=grdsätzliche Anwesenheitspflicht) sowie der dienstlichen Belange selbst bestimmen kann. Es gibt auch die Möglichkeit unter bestimmten Voraussetzungen einen Teil seiner Arbeit von zu Hause aus zu erledigen (Familien- und beschäftigtenfreundliches Arbeiten, kurz FBA).

iurratio: Wie sehen die Aufstiegsmöglichkeiten/ Karriereperspektiven für juristische Mitarbeiter in Ihrer Behörde aus?

MLU: Die Besetzung von Dienstposten erfolgt aufgrund von öffentlichen Ausschreibungen. Für Spitzenpositionen, wie z.B. Leiter*in einer Abteilung im Ministerium oder einer nachgeordneten Behörde sind langjährige hauptberufliche sowie Führungserfahrung Voraussetzungen.

iurratio: Was macht Ihre Behörde für junge Juristen besonders attraktiv?

MLU: Das Aufgabenspektrum und die Fachgebiete sind im Geschäftsbereich sehr vielfältig, da ein breites Themenfeld bearbeitet wird. Bedingt durch die Altersstruktur bestehen auch tatsächliche Möglichkeiten, sich in Richtung anderer und/ oder höherwertiger Aufgaben zu entwickeln.

iurratio: Nutzen Sie Werbemittel/ Online-Portale/ Social Media Services, um für Ihre Behörde als juristischer Arbeitgeber zu werben? Wenn ja, was tun Sie konkret? Wenn nein, was hindert Sie daran?

MLU: Durch die Landesregierung erfolgt eine zentrale Werbekampagne mit Werbemaßnahmen für den Arbeitgeber „Land Mecklenburg-Vorpommern“. In diesem Zusammenhang werden auch Berufsinformationen über die Ausbildungsmöglichkeiten in der Landesverwaltung einheitlich im Karriereportal der Landesregierung (www.karriere-in-mv.de) gestaltet und veröffentlicht. Darüber hinaus sind weitere Einstiegsprogramme geplant.

iurratio: Vielen Dank für das Interview!

Erfahre mehr über den Öffentlichen Dienst

Wir haben mit weiteren Ministerien gesprochen! Alle Interviews aus dieser Reihe findest du hier gesammelt:

Karriere im Öffentlichen Dienst

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