Während des Studiums lernt man mindestens eine Person kennen, die zur Universität pendelt. Die Gründe dafür sind sehr verschieden. Ich selbst bin drei Jahre lang von Aachen nach Köln gependelt. Meine gesamte Fahrzeit betrug am Tag ca. drei bis vier Stunden. Das Umsteigen und die ständigen Verspätungen führten mich zu dem Entschluss in der Examensvorbereitung nun doch nach Köln zu ziehen. Falls du überlegst auch zu pendeln, könnte mein Erfahrungsbericht dir bestimmt helfen! Als potentieller Pendler muss man aber schließlich für sich selbst abwägen, ob mehr Gründe dafür oder dagegen sprechen.
Vorteile
Viele Studierende pendeln aufgrund der Wohnungsknappheit, den teuren Mieten oder auch einfach, um im Heimatort zu bleiben. Diese Studierende bevorzugen es, das gewohnte Umfeld nicht zu verlassen. Denn in der Heimatstadt hat man bereits seine engsten Freunde und Familie. Dazu kommt noch, dass die meisten noch bei ihren Eltern leben und somit sich die meist sehr teuren Mieten in den Großstädten sparen.
Nachteile
Doch das Pendeln bringt auch viele Nachteile mit sich. Der größte Nachteil ist, dass man nie das Gefühl haben wird, wirklich ein typisches „Studentenleben“ zu führen. Denn während die anderen auf Partys sind oder einfach nur in der Bibliothek zusammen lange lernen, richtet sich der Blick eines Pendlers auf die letzte Bahnverbindung und die möglichen Verspätungen. Das Knüpfen von Kontakten in der Universität fällt ebenfalls schwerer. Oftmals rennt man direkt nach dem Unterricht zur Bahn und hat somit auch beschränkte Möglichkeiten seine Kommilitonen kennenzulernen. Die meisten Kontakte, die man dann knüpft, sind ebenfalls Pendler. Das hat zumindest den Vorteil, dass man zusammen nach dem Unterricht zum Zug rennt und während den Zugfahrten Gesellschaft hat. Zudem ist man nach der Bahnfahrt auch sehr erschöpft, so dass kaum noch Energie zum Lernen übrig bleibt. Gerade das Jurastudium ist von Beginn an sehr lern- und zeitintensiv, was sich mit fortschreitendem Verlauf noch steigert. Während der Examensvorbereitung zu pendeln, könnte sich folglich negativ auf die Noten auswirken. Das Lernen in der Bahn ist meist aufgrund der vielen Ablenkungen wie z.B.: Lärm oder das Warten am Bahnhof wegen Verspätungen nicht so effektiv.
Meine Erfahrung
Diese Erwägungsgründe haben dazu geführt, dass ich mich mit dem Start meiner Examensvorbereitung dazu entschieden habe, nicht mehr zu pendeln. Denn den Unterschied merkte ich vor allem während der pandemiebedingten Online-Semestern. Durch die Online-Semester entfiel die dreistündige Pendelzeit, was zu mehr effektiver Lernzeit führte. Auch sehnte ich mich sehr nach einem nach einem „normalen Studentenleben“ und der Lehre in Präsenz, um das richtige Unileben mitzubekommen. Nun kann auch ich meine Universitätsstadt erkunden und in meiner Universitätsbibliothek lernen. Auch kann ich meine gewonnene Zeit nun mehr dem Lernen widmen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man ebenfalls zugezogene Kommilitonen aus anderen Städten kennenlernt und mit ihnen viele Erinnerungen sammelt. Mein Umfeld ist nun nicht mehr auf Pendler begrenzt. Die größte Sorge ist es nicht mehr, ob mein Zug pünktlich kommt. Die Hürde, zur Universität zu gehen ist, nun kleiner. Denn bei einer dreistündigen Pendelzeit überlegt man häufiger, ob es sich überhaupt lohnt für, eine oder zwei Vorlesungen extra zur Uni zu fahren. Diese simplen Dinge lernt man mit der Zeit zu schätzen.
Fazit
Durch das Entfernen vom gewohnten Umfeld entwickelt man sich auch als Mensch weiter. Denn es ist schon ein großer Unterschied, wenn man in eine Stadt zieht, in der man kaum eine Person kennt. Dies führt zu mehr Selbstständigkeit, Selbstbewusstsein und einer positiven Persönlichkeitsentwicklung. Insgesamt hatte also das Hinziehen in die Universitätsstadt für mich viel mehr positive Effekte als negative. Sofern es möglich ist, rate ich jedem, nicht mehr zu pendeln und in die Stadt seiner Universität zu ziehen.
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