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Journal / Referendariat / Mentoreninterviews

Das Referendariat: Interview mit RAin Dr. Vanessa Zellner (FPS)

Dr. Vanessa Zellner, Rechtsanwältin bei FPS, berichtet über ihre Zeit im Referendariat und das Mentoring bei FPS während der Anwaltsstation.

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Erwartungen und Wünsche sollten gegenüber den Ausbilder:innen bzw. Mentor:innen immer offen angesprochen werden, um möglichst viele wertvolle Erfahrungen für die Zukunft mitzunehmen.

Können Sie sich zunächst kurz vorstellen?

Rechtsanwältin Dr. Vanessa Zellner, FPS

Ich habe sowohl Rechtswissenschaften studiert als auch einen Master in Business gemacht. Während meines Studiums war ich ein Semester an der Queen’s University in Kingston, Kanada. Nach meinem 1. Staatsexamen bin ich zunächst an der Universität geblieben, habe als Wissenschaftliche Mitarbeiterin gearbeitet und promoviert. Nach meinem 2. Staatsexamen bin ich direkt bei FPS als Rechtsanwältin eingestiegen und arbeite seither dort. In meiner Freizeit spiele ich gerne Tennis und liebe Reisen.

An welchem Gericht haben Sie Ihr Referendariat absolviert? Was war für Ihre Wahl entscheidend?

Ich habe mein Referendariat am Landgericht Darmstadt absolviert. Dieser Gerichtsbezirk hat für mich örtlich gut gepasst und ich hatte stets – meiner Meinung nach zurecht – nur Gutes von der Ausbildung am Landgericht Darmstadt gehört.

Haben Sie sich auf das Referendariat vorbereitet? Wenn ja, wie?

Vor Beginn meines Referendariats war ich in den letzten Zügen meiner Dissertation. Daher stellte sich für mich nicht die Frage, ob ich mich besonders auf das Referendariat vorbereite. Mein Rat wäre aber immer, vor allem mit viel Motivation und erholt ins Referendariat zu starten.

Bei welchen Arbeitgebern haben Sie Ihre Stationen absolviert? Nach welchen Kriterien haben Sie die Ausbildungsstätten ausgewählt?

Mir war wichtig, dass ich aus jeder Station etwas mitnehmen und lernen kann, sowohl für das 2. Staatsexamen als auch für mein späteres Berufsleben. Ich habe das Referendariat in Hessen gemacht, sodass ich meine Verwaltungsstation, meine Anwaltsstation und meine Wahlstation frei wählen konnte. Während meiner Verwaltungsstation war ich beim Rechtsamt im Landkreis Groß-Gerau und merkte schnell, dass das Öffentliche Recht in der Praxis doch sehr anders ist als während des Studiums. Für die Anwaltsstation habe ich mich für den Bereich Immobilienrecht entschieden und dieses in einer internationalen Großkanzlei näher kennengelernt. Dies habe ich nicht bereut. Meine Wahlstation absolvierte ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber FPS und blieb dabei dem Immobilienrecht treu. Hierdurch konnte ich dann auch meinen Aktenvortrag im Allgemeinen Zivilrecht halten, denn in Hessen bestimmt die Wahlstation das Rechtsgebiet des Aktenvortrags.

Wie war die Begleitung durch die Ausbilder:innen/Mentor:innen in Ihren Stationen?

Die Ausbildung während meines Referendariats war gemischt. Ich hatte in jeder Station größtenteils sehr engagierte Ausbilder:innen und auch AG-Leiter:innen. Dabei kann ich insbesondere meine Einzelausbilder:innen bei Gericht lobend hervorheben. In meiner Wahlstation im Immobilienrecht bei FPS hatte ich sogleich ein gutes Gefühl. Ich wurde eng in das Team und in die Mandatsarbeit eingebunden. Die abwechslungsreiche und spannende Tätigkeit sowie die tollen Kolleg:innen haben mich dabei so überzeugt, dass ich nach dem 2. Staatsexamen bei FPS als Rechtsanwältin eingestiegen bin.

Wie haben Sie sich die Zeit zum Arbeiten und Lernen eingeteilt?

Während der Stationen hatte ich wenig Zeit, um für das 2. Staatsexamen zu lernen;  ich habe mich vor allem auf die Stationstätigkeit konzentriert. Allerdings habe ich früh angefangen, Klausuren zu schreiben. Zudem habe ich eine Lerngruppe gehabt, mit der ich in wöchentlichen Treffen Klausurfälle gemeinsam durchgearbeitet habe. Dieses an Fällen erarbeitete Wissen hat mich am meisten vorangebracht. Die Monate vor dem Examen habe ich wöchentlich Klausuren geschrieben und intensiv gelernt. Wichtig war mir neben dem Lernen aber stets auch die Einplanung von Pausen, Freizeit am Wochenende sowie regelmäßiger Sport.

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Warum haben Sie sich nach dem Referendariat für Ihren jetzigen Arbeitgeber entschieden?

Mein jetziger Arbeitgeber FPS hat mich in meiner Wahlstation von sich überzeugt. Ich mag das kollegiale Miteinander, die gegenseitige Unterstützung und das Zusammenarbeiten. Bei FPS agiert man als Team, oftmals auch rechtsgebietsübergreifend, und arbeitet gemeinsam an spannenden Mandaten. Zudem erhält man als Berufseinsteiger früh Mandatsverantwortung, ohne allein gelassen zu sein. Ferner bietet FPS als Arbeitgeber sehr viele Weiterbildungsmöglichkeiten und unterstützt bei der Fortbildung.

Wie läuft das Mentoring der Referendar:innen bei FPS ab? Was können Referendar:innen von einer Station bei FPS erwarten?

Referendar:innen können bei einer Station bei FPS erwarten, dass sie eng in die Mandatsarbeit eingebunden werden und engen Kontakt zu den Rechtsanwält:innen haben. Jede/r Referendar:in hat eine/n festen Ansprechpartner:in bzw. Ausbilder:in, aber dennoch die Möglichkeit, mit verschiedenen Rechtsanwält:innen zusammenzuarbeiten, um einen möglichst guten Einblick in die anwaltliche Tätigkeit zu erhalten. Dabei ist bei FPS die Aufgabenstellung praxisbezogen, sodass neben Rechercheaufgaben die Erstellung bspw. von E-Mail-Entwürfen an Mandanten oder Schriftsatzentwürfen nicht zu kurz kommt, wobei die Aufgabenstellung je nach Rechtsgebiet variieren kann. Wenn die Möglichkeit besteht, nehmen wir unsere Referendar:innen auch zu Terminen mit Mandanten und zu Gericht mit.

Um die Vereinbarkeit zwischen der gerichtlichen Arbeitsgemeinschaft, der Tätigkeit bei FPS, Lernen sowie ggfs. Repetitorium zu gewährleisten, werden die Arbeitszeiten individuell abgestimmt. Es ist uns wichtig, dass Referendar:innen bei uns einen guten Einblick in die anwaltliche Tätigkeit erhalten, aber zugleich das Lernen für das 2. Staatsexamen nicht zu kurz kommt. Dabei werden die Referendar:innen gezielt unterstützt. Am Standort Frankfurt bietet FPS in kleinen Gruppen eine Zivilrechts-AG an, in der Klausuren geschrieben, aktuelle Urteile besprochen sowie Aktenvorträge gehalten werden. Ein erfahrener, ehemaliger Richter und Prüfer leitet diese Arbeitsgemeinschaft. Ferner können die Referendar:innen die „FPS Law Cases“ mit allen Gesetzestexten für die Examensprüfungen ausleihen. Darüber hinaus bietet FPS regelmäßige Lectures und Workshops zu verschiedenen examensrelevanten Themen.

Worauf legen Sie beim Thema Mentoring besonders Wert? Welche Qualitäten machen eine/n gute/n Mentor:in aus?

Während meiner Stationen habe ich es zu schätzen gewusst, in die tägliche Arbeit eingebunden zu werden und einen engen Kontakt zu Mentor:innen bzw. Ausbilder:innen zu haben. Daher ist mir wichtig, dass ich den Referendar:innen in meinem Team dies ebenfalls ermögliche. So ist mir ein enger Austausch mit den Referendar:innen wichtig. In meinem Rechtsgebiet ist es leicht, examensrelevante Aufgaben an Referendar:innen zu geben. Dabei ist für mich klar, dass ich diese sozusagen direkt „reserviere“. Ich freue mich stets auf den juristischen Austausch. Darüber hinaus ist mir wichtig, mir Zeit für die Referendar:innen zu nehmen, Feedback zu geben und allgemein ein offenes Ohr zu haben. Gemeinsame Mittagessen dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Welche Tipps können Sie angehenden Referendar:innen bei der Wahl einer Kanzlei für die Anwaltsstation mitgeben?

Die Anwaltsstation ist eine tolle Möglichkeit, in wenigen Monaten einen Einblick in die anwaltliche Tätigkeit zu erhalten. So kam ich schließlich erst zum Immobilienrecht. Daher empfehle ich stets eine Kanzlei und ein Rechtsgebiet auszuwählen, die einen interessieren und in der man die Praxis kennenlernen kann. Es besteht in den Monaten vor dem 2. Staatsexamen noch ausreichend Gelegenheit, sich intensiv vorzubereiten.

Welche Ratschläge geben Sie Referendar:innen, um am besten von ihrer Zeit in der Kanzlei zu profitieren?

Ich empfehle Referendar:innen, offen und motiviert an die Anwaltsstation heranzugehen. Erwartungen und Wünsche sollten gegenüber den Ausbilder:innen bzw. Mentor:innen immer offen angesprochen werden, um möglichst viele wertvolle Erfahrungen für die Zukunft mitzunehmen.

Vielen Dank für Ihre Zeit und das Interview, Frau Dr. Zellner!


 

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