Können Sie sich zunächst kurz vorstellen?
Ich bin seit 2015 als Rechtsanwalt zugelassen und seit 2023 zudem Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht. Seit 2015 bin ich in der Kanzlei WBS.LEGAL tätig und arbeite im Bereich des Urheber- und Medienrechts. Im Verlauf dieser Zeit habe ich bereits einige Referendarinnen und Referendare bei Ihrer Ausbildung bei WBS.LEGAL begleitet.
Ich habe die Kanzlei WBS.LEGAL selbst hierbei 2014 im Rahmen meiner Anwaltsstation kennenlernen dürfen und habe den Rechtsbereich des Urheber- und Medienrechts während meines Referendariats für mich entdeckt, sodass ich nach Abschluss des Referendariats unmittelbar zu WBS.LEGAL als Anwalt zurückgekehrt bin und seitdem in diesem Bereich arbeite.
An welchem Gericht haben Sie Ihr Referendariat absolviert? Was war für Ihre Wahl entscheidend?
Ich habe mein Referendariat in meinem heimischen Kölner Gerichtsbezirk absolviert, wobei ich hierbei auch auswärtige Stationen, unter anderem im Rhein-Sieg-Kreis sowie Weimar, ausgewählt habe.
Entscheidend für meine Wahl waren hierbei einerseits die Wohnortnähe, andererseits aber auch die Vielfältigkeit der Aufgaben, die an einem größeren Gerichtsstandort wie Köln zu erwarten sind.
Haben Sie sich auf das Referendariat vorbereitet? Wenn ja, wie?
Eine besondere Vorbereitung auf mein Referendariat habe ich aufgrund der seinerzeit recht kurzen Wartezeit zwischen meiner Anmeldung zum Referendariat und dem Beginn des Referendariats von nur wenigen Wochen nicht vornehmen können.
Andererseits denke ich aber auch, dass eine besondere Vorbereitung nicht erforderlich sein dürfte, da man vor dem Beginn des Referendariats noch keinen wirklichen Einblick in die Abläufe von Arbeitsgemeinschaft und praktischen Stationen hat, sodass man sich kaum inhaltlich darauf vorbereiten kann.
Was in meinen Augen jedoch tatsächlich sinnvoll ist, ist sich bereits vor dem Beginn des Referendariats zu überlegen, welche Stationen einen selbst interessieren, um die entsprechenden Stationen dann im Zuge des Referendariats auszuwählen.
Wann haben Sie sich auf die Referendarstellen beworben?
Sobald ich die Zuweisung erhalten hatte, habe ich mich um die Bewerbung für die einzelnen Stationen gekümmert, wobei die ersten Stationen natürlich zunächst Priorität für mich hatten und ich die Planung derjenigen Stationen zum Ende des Referendariats erst anschließend angegangen bin.
Bei welchen Arbeitgebern haben Sie Ihre Stationen absolviert? Nach welchen Kriterien haben Sie die Ausbildungsstätten ausgewählt?
Ich habe meine Stationen beim Landgericht sowie der Staatsanwaltschaft Köln, dem Amt für technischen Umweltschutz des Rhein-Sieg-Kreises, der Kanzlei WBS.LEGAL sowie dem Unternehmen Saller Gewerbebau in Weimar absolviert.
Hierbei haben ich mich sowohl an meinen thematisch-inhaltlichen Interessen (u. a. Technik/Urheberecht) als auch an den unterschiedlichen juristischen Tätigkeiten (u. a. Rechtsanwalt/Syndikusanwalt) orientiert.
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Wie war die Begleitung durch die Ausbilder:innen in Ihren Stationen?
Ich hatte das Glück, auf sehr qualifizierte, motivierte und hilfsbereite Ausbilder:innen zu treffen, welche mich sehr gut in den jeweiligen Stationen unterstützt haben.
Wie waren Ihre Erfahrungen mit den stationsbegleitenden Arbeitsgemeinschaften?
An die Arbeitsgemeinschaften erinnere ich mich heute immer noch gerne zurück, da wir einen sehr großen Zusammenhalt innerhalb der Referendarsgemeinschaft hatten und uns zT auch gemeinsam auf das Examen vorbereitet haben.
Auch unsere Dozenten waren überwiegend sehr motiviert und haben uns mit Ihren Aufgabenstellungen zwar regelmäßig fachlich vor Herausforderungen gestellt, dies dann aber auch im Rahmen der Bewertung entsprechend berücksichtigt, sodass es insgesamt ein gutes Miteinander war.
Wie haben Sie sich die Zeit zum Arbeiten und Lernen eingeteilt?
Ich bin während meines gesamten Referendariats nebenbei in einer Rechtsanwaltskanzlei einer Nebentätigkeit nachgegangen. Meine Nebentätigkeit habe ich allerdings, insbesondere gegen Ende des Referendariats, auch zeitlich einschränken müssen, damit Lernzeit nicht zu kurz kommt.
Selbstverständlich waren aber auch die Monate vor den Examensklausuren sehr lernintensiv und die meisten anderen Dinge mussten in dieser Zeit zurückgestellt werden.
Ich habe es mir allerdings nicht nehmen lassen, zumindest einmal wöchentlich noch zum Fussball-Training zu gehen, was sich für mich auch als sehr guter Ausgleich zu den ansonsten überwiegend am Schreibtisch stattfindenden Tätigkeiten dargestellt hat.
Wie haben Sie sich auf das 2. Examen vorbereitet? Welche Materialien haben Sie zur Vorbereitung auf das 2. Examen genutzt?
Ich habe mich sowohl mit Skripten als auch einem Klausurenkurs und in Lerngruppen mit anderen Referendaren auf das Examen vorbereitet.
Mir hat hierbei insbesondere auch die Lerngruppe sehr geholfen, da durch den Austausch mit den anderen Referendaren Problemstellungen schneller gelöst werden konnten, als dies alleine möglich gewesen wäre.
Haben Sie eine stationsbegleitende Nebentätigkeit ausgeübt?
Ich habe während meines Referendariats bereits in einer Rechtsanwaltskanzlei gearbeitet. Die Tätigkeit dort war sehr abwechslungsreich und hat mir aus jetziger Sicht betrachtet enorm weitergeholfen, da ich hierdurch bereits viele Einblicke in die prozessrechtlichen Besonderheiten erlangen konnte, welche auch Teil des Prüfungsstoffes im Examen gewesen sind.
Ich hatte das Glück, im Rahmen meiner Nebentätigkeit bereits eine Vielzahl unterschiedlicher Problemstellung bearbeiten zu können, was zudem auch für die mündliche Prüfung im Examen eine sehr gute Vorbereitung war, da auch hier das eine oder andere mir zunächst unbekannte Rechtsproblem zu lösen ist.
Warum haben Sie sich nach dem Referendariat für Ihren jetzigen Arbeitgeber entschieden?
Aufgrund meiner Anwaltsstation bei WBS.LEGAL hatte ich bereits einen guten Einblick in eine anwaltliche Tätigkeit bei WBS.LEGAL. Neben dem Fachbereich des Urheber- und Medienrechts hat mir hierbei auch die flache Hierarchie und die weitgehend freie Arbeitsweise sehr zugesagt.
Welche Tipps würden Sie angehenden Referendar:innen zur Vorbereitung auf das Referendariat mitgeben?
Ich denke, dass es sehr wichtig ist, sich bereits vor dem Beginn des Referendariats zu überlegen, an welchen Rechtsbereichen sowie welchen juristischen Tätigkeiten man selbst Interesse hat, um dann die passenden Stationen auswählen zu können, da man durch die einzelnen Stationen bereits wertvolle Einblicke in den tatsächlichen Arbeitsalltag erhalten kann und sich so bestenfalls die spätere Berufswahl erleichtern kann.
Zusätzlich kann es sinnvoll sein, einer juristischen (Neben-)Tätigkeit nachzugehen, um hierdurch bereits erste praktische Erfahrungen sammeln zu können.
Darüber hinaus kann natürlich auch der ein oder andere Blicke in ein Skript oder Lehrbuch nicht schaden.
Vielen Dank für die Zeit und das Interview, Herr Burgemeister!
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