Können Sie sich zunächst kurz vorstellen?
Mein Name ist Kilian Kost. Ich bin seit August 2009 Rechtsanwalt und seit Mitte 2018 Partner der Kanzlei WBS.LEGAL, formals Wilde Beuger Solmecke Rechtsanwälte. Seit 2012 bin ich zudem Fachanwalt für Gewerblichen Rechtsschutz. Neben dem IP-Bereich leite ich in unserer Kanzlei auch das Medienrecht.
Die Zeit, die mir neben der Arbeit in einer Kanzlei mit inzwischen rund 150 Mitarbeitern und als Vater in einer Familie mit zwei Grundschulkindern bleibt, verwende ich gerne auf das Gitarrenspielen sowie das Proben mit meiner Rockband „fuse.“ (gerne mal bei Spotify reinhören: https://rb.gy/r1ncpq).
Wie sind Sie auf Ihren Arbeitgeber aufmerksam geworden und warum haben Sie sich entschieden, bei Ihrem jetzigen Arbeitgeber zu arbeiten?
Die Kanzlei lernte ich 2008 während meiner Anwaltsstation im Referendariat kennen. Zu dieser Zeit bestand sie lediglich aus zwei Partnern und vier Rechtsanwälten im Anstellungsverhältnis. Von Anfang an hat mich die inhaltliche Ausrichtung der Kanzlei absolut überzeugt. Insbesondere lernte ich aber auch das Miteinander und die kollegiale Arbeitsatmosphäre bei WBS.LEGAL bzw. Wilde & Beuger, wie die Kanzlei damals noch hieß, sehr zu schätzen. Das hat sich bis heute nicht geändert.
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Mittelständische Kanzlei
WBS.LEGAL
Wie viel Zeit ist vergangen, bis Sie zum Partner ernannt wurden?
Ich bin seit 2018 Partner der Kanzlei – bis dahin sind 9 Jahre seit meinem Einstieg als Rechtsanwalt vergangen.
Welche Stationen haben Sie durchlaufen, um Partner zu werden?
Ab Beginn meiner Anstellung im August 2009 war ich in die Mandatsarbeit vollständig eingebunden. 2010 – also schon kurz danach – ermöglichte mir die Kanzlei die Teilnahme am Fachanwaltslehrgang für Gewerblichen Rechtsschutz, den ich 2012 mit der Erlangung des Fachanwaltstitels abschloss. So konnte ich meine Kenntnisse und mein besonderes Interesse für das Marken- und Wettbewerbsrecht vertiefen. Ab diesem Zeitpunkt habe ich das Wettbewerbsrecht in der Kanzlei verantwortet, ab 2013 kam hier das Markenrecht hinzu. Zudem leite ich seit 2015 die Referendarausbildung in unserer Kanzlei.
Wie hat Ihr Arbeitgeber Sie auf diesem Weg unterstützt? Haben Sie auf dem Weg regelmäßig Feedback bekommen?
Es gab monatliche Feedbackgespräche mit einem Partner sowie Jahresgespräche mit allen Partnern der Kanzlei. Hier konnte dann nach der vorstehend beschriebenen Etablierung in der Kanzlei sowie der Übernahme von zusätzlichen Aufgaben der Partnerwunsch hinterlegt werden.
Welche Fähigkeiten und Qualifikationen muss man mitbringen, um Partner:in zu werden?
Um Partner oder Partnerin in einer mittelständischen Kanzlei wie unserer zu werden, ist es aus meiner Sicht in erster Linie wichtig, sich zum einen im Anwaltsberuf etabliert zu haben und diesen selbständig und weitestgehend in Eigenverantwortung auszuüben. Zugleich muss jedoch auch unternehmerisches Denken vorhanden sein, denn eine Kanzlei ist nun einmal in erster Linie ein Wirtschaftsunternehmen. Darüber hinaus sind sicher Soft Skills wie Mitarbeiterführung und -motivation, Organisationstalent sowie eine natürliche Autorität genauso unerlässlich wie Entscheidungs- und Handlungsstärke, Verbindlichkeit, Ruhe und Besonnenheit.
Was sind die Vor- und Nachteile an Ihrer Position? Wie wirkt sich Ihre Position auf Ihre Work-Life-Balance aus?
Als Partner kann man eigene Visionen und Ideen verwirklichen und bekommt ein sehr direktes Feedback auf den eigenen geschäftlichen Erfolg. Zugleich geht mit der Position eine große Verantwortung für die geschäftliche Entwicklung der Kanzlei, mit der neben der eigenen ja auch zahlreiche andere wirtschaftliche Existenzen verbunden sind, einher. Ebenso wird nach meiner Wahrnehmung häufig verkannt, dass mit dem Aufstieg als Partner zugleich auch ein Abstieg an Sicherheit verbunden ist und viele Dinge, die die Kanzlei betreffen keinen Feierabend kennen.
Stellt eine Familienplanung ein Hindernis auf dem Weg zur Partnerschaft dar?
Nein, auch wenn ein paralleler Start in beides sicher eine Herausforderung darstellt und eine Partnerschaft als halbe Stelle auf Dauer wohl nicht funktionieren wird.
Was können Sie angehenden Berufseinsteiger:innen raten, die ebenfalls das Ziel anstreben, Partner:in zu werden?
Hinterfragt euch genau, warum ihr Partner werden wollt und macht Euch klar, was dies für Eure persönliche Situation bedeutet. Wer in einer Partnerschaft bloß einen Status oder einen weiteren zu erreichenden Meilenstein als Selbstzweck sieht, wird hierin nicht sein Glück finden. Zugleich bietet die Partnerschaft natürlich unbegrenzte Entfaltungsmöglichkeiten für alle, die ein unternehmerisches Mindset mitbringen, Führen und Verantworten wollen und ihres Glückes Schmid werden möchten.
Vielen Dank für die Zeit und das Interview, Herr Kost!
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