Tätigkeit
Können Sie sich zunächst kurz vorstellen?
Ich bin glücklich verheiratet. Wir haben drei Kinder. Seit fast 25 Jahren berate ich in den Bereichen Gesellschaftsrecht/M&A/Kapitalmarktrecht. Anfangs meiner beruflichen Tätigkeit war ich in Düsseldorf tätig. Dort gefiel es meiner Ehefrau nicht und wir zogen nach Hamburg. Eine gute Wahl.
Bereits während der Schulzeit und sodann nach dem 1. Staatsexamen war ich länger in den USA. Nach dem 1. Staatsexamen für ein Masterstudiengang. Im Anschluss habe ich das New York Bar Examen abgelegt. Für mich war das Jahr in den USA nach dem 1. Staatsexamen toll, fachlich wie persönlich.
In meiner Freizeit gehe ich diversen Sportarten nach, verbringe Zeit mit meiner Familie, lese und reise viel und treffe mich gerne mit Freunden.
M&A ist ein weit gefasster Begriff. Wie haben Sie den Bereich intern bei Weisner Partner strukturiert? Gibt es bestimmte Teams, die immer wieder bestimmte Teilprozesse betreuen oder werden diese für jedes Mandat individuell neu zusammengestellt?
Bei unserer Kanzleigröße kann jedes Teammitglied den Verlauf des Gesamtprojekts hautnah mitbekommen. Das Team wird von einem Partner geführt, der regelmäßig von mindestens einem weiteren Partner und Associates sowie wissenschaftlichen Mitarbeitern unterstützt wird.
Wie der einzelne Prozess aufgesetzt ist, hängt davon ab, ob man Käufer oder Verkäufer berät und welche Beratungsleistungen im konkreten Fall vom Mandanten abgerufen werden.
Was sind typische Aufgaben im Bereich M&A?
Kurz zusammenfasst:
- Aufsetzen der rechtlichen Struktur für Bieterverfahren und deren Begleitung
- Erstellung und Verhandlung von Vorfeldvereinbarungen (z.B. NDA, LOI)
- Strukturierung von Due Diligence Prozessen und deren Durchführung
- Prüfung von verschiedenen aufkommenden Rechtsfragen (ggf. unter Einbeziehung von spezialisierten Kanzleien)
- Entwurf und Prüfung von Kauf- und weiter abzuschließenden Vereinbarungen
- Verhandlungsführung
- Begleitung von Signing und Closing
Der Bereich M&A zeichnet sich durch eine hohe Arbeitsbelastung und lange Arbeitszeiten aus. Warum haben Sie sich für diesen Bereich entschieden? Was würden Sie den Vorurteilen entgegnen?
Ich finde den Bereich M&A deshalb für die juristische Arbeit spannend, weil man stetig Einblick in unterschiedliche Geschäftsmodelle bekommt, verschiedensten Charakteren begegnet und verschiedene Rechtsbereiche berührt sind. Und vielfach ist es für eine der Parteien ihr Baby, das verkauft wird, also etwas sehr Wichtiges.
Bei uns sind die Arbeitszeiten mit denen in Großkanzleien nicht vergleichbar. Ja, es kann im Rahmen eines Projekts abends mal länger werden. Dafür gibt es aber bei uns keine Face Time und der Workload ist so strukturiert, dass man als Ausgleich an anderen Tagen früher gehen kann.
Ich persönlich habe selten Probleme mit Arbeitszeiten gehabt. Dies zum einen, weil ich meine Arbeit liebe und die Tätigkeit sehr erfüllend ist. Zum anderen, weil wir die Tätigkeiten von uns allen so strukturieren, dass es für jeden Mitarbeiter ein richtiges Leben außerhalb der Kanzleiräume gibt. Das mögen wir nämlich auch alle sehr.
Was sind die aktuell spannendsten Fragen im Bereich M&A aus Ihrer Sicht?
Compliance Risiken, Beschränkungen von Investitionen durch Ausländer / Foreign Directive Investment Control, Kaufpreisanpassungsmechanismen, MAC-Klauseln, Einbindung KI.
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Ausbildung
Welche Aus/Weiterbildung im Bereich M&A würden Sie Junganwälten ans Herz legen?
Es sollte versucht werden, frühzeitig Jahresabschlüsse lesen und verstehen zu lernen. Überdies würde ich empfehlen, neben der praktischen Arbeit im Gesellschaftsrecht und im M&A-Bereich regelmäßig Praktikerseminare zu besuchen, auf denen aktuelle Themen besprochen werden.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gewährt Ihre Kanzlei?
Interne Vorträge zu aktuellen Themen sowie die Ermöglichung der Teilnahme an externen Seminaren und Fachanwaltslehrgängen.
Welche Qualifikationen bzw. welche Soft Skills sind für eine anwaltliche Tätigkeit im Bereich M&A vorteilhaft bzw. notwendig? Auf welche Anforderungen der Branche müssen sich Bewerber hier einstellen?
Neben einer fundierten juristischen Ausbildung sind aus meiner Sicht ein gutes wirtschaftliches Verständnis, ein Zugang zu Zahlen, ein gesunder Menschenverstand und die Bereitschaft, sich in die Position des Gegenübers zu versetzen und einen „gemeinsamen Weg“ zu finden von großer Bedeutung.
Welche Zukunftsaussichten sehen Sie für Berufseinsteiger im Bereich M&A?
Die Berufsaussichten sehe ich als nach wie vor sehr gut an. Leute, die einen Deal zum Erfolg führen, werden immer benötigt werden, egal wo.
Welchen Ratschlag würden Sie am Bereich M&A interessierten Nachwuchsjuristen mit auf den Weg geben?
Versucht es einfach und lasst Euch nicht von den einschlägigen Horror-Stories abhalten. Diese gelten jedenfalls nicht bei einer Boutique wie unserer. Die Arbeit bringt einfach Spaß und man bewegt etwas!
Vielen Dank für Ihre Zeit und das Interview, Herr Dr. Weisner!
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