Wenn der Job Spaß macht, wird über Belastungen eher hinweggesehen als im umgekehrten Fall.
Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Scholl
(ARNECKE SIBETH DABELSTEIN)
Dr. Wolfgang Scholl: Bei uns sind im Bereich M&A ca. 35 RechtsanwältInnen tätig. Es gibt eine grobe Aufteilung nach Tätigkeitsbereichen bzw. Branchenschwerpunkten, was dem Umstand geschuldet ist, dass ARNECKE SIBETH DABELSTEIN in bestimmten Branchen sehr fokussiert tätig ist, z. B. Transport, Aviation & Logistics, Maritimes Wirtschaftsrecht, Real Estate und Energy.
Insofern gibt es bei uns Teams, die regelmäßig bestimmte Teilprozesse betreuen, wobei wir viel Wert darauflegen, dass diese Prozesse „durchgängig“ sind, also ein großer Erfahrungsaustausch besteht und jeder Bereich weiß, was der andere tut und was das in einem Projekt bedeutet.
Dr. Wolfgang Scholl: Unserer Auffassung nach wird man nicht als guter M&A-Anwalt/Anwältin „geboren“, sondern entwickelt sich dazu. Unterstützt wird dies durch ein frühzeitiges Reinschnuppern in verschiedene andere Bereiche, um ein gewisses Problembewusstsein zu bekommen. Dabei ist es nicht ausschlaggebend, in welchem Schwerpunkt, ob Arbeitsrecht, Kartellrecht, Steuerrecht, Commercial, usw. die Erfahrungen gesammelt werden. Sodann ist es unserer Auffassung nach erforderlich, im Transaktionsbereich sein Profil zu schärfen, was gleichbedeutend mit einer gesteigerten Erfahrung in einem Bereich einhergeht. Hierdurch haben beide Seiten etwas: Der Mandant, der einen Spezialisten mit dem dazugehörenden Überblick erhält sowie unsere M&A-KollegInnen, die ihre Branchenerfahrung einbringen und KollegInnen einschalten können, wenn Spezialwissen aus anderen Bereichen erforderlich wird. Deswegen ist uns eine Spezialisierung sehr wichtig, jedoch grundsätzlich sowie insbesondere im Bereich M&A, dies nie ausschließlich verstehen.
Dr. Wolfgang Scholl: Die Arbeitsbelastung ist hoch, wobei sie, transaktionsbedingt, auch variiert. Phasen hoher Belastung folgen „ruhigeren“ Zeiten. Insgesamt hat sich aber die Arbeitsweise in der Anwaltschaft verändert, auch im Bereich M&A. Jedoch galt früher wie heute: Wenn der Job Spaß macht, wird über Belastungen eher hinweggesehen, als im umgekehrten Fall. Mir macht der Bereich sehr viel Spaß, weil es für mich eine perfekte Kombination aus komplexen juristischen Fragestellungen gepaart mit viel Verhandlungen und unternehmerischen Gesichtspunkten darstellt.
Dr. Wolfgang Scholl: Ja. Für mich war überraschend, wie wichtig die menschliche Komponente in Transaktionen ist. Deals können finanziell, strategisch, usw. totalen Sinn machen. Wenn sich die Prinzipale aber nicht verstehen, können sie scheitern (und tun dies auch sehr häufig).
Dr. Wolfgang Scholl: Steurrechtliche Fragen, Brexit.
Dr. Wolfgang Scholl: Meines Erachtens bedarf es eines sehr guten juristischen Grundwissens, insbesondere im Zivilrecht sowie ein hohes Interesse an assoziierten Rechtsgebieten. Zudem sollte ein Interesse an Menschen, anderen Sichtweisen und an wirtschaftlichen, betriebswirtschaftlichen Themen gegeben sein.
Dr. Wolfgang Scholl: Zu Beginn erwarten wir keine Spezialisierung, jedoch hervorragende juristische Qualifikationen und die Bereitschaft gemeinsam mit uns zu einer Anwaltspersönlichkeit zu wachsen. Unterstützt wird dies neben der direkten Mandatsbearbeitung durch unser Mentoring Programm, regelmäßige interne und externe Fortbildungen sowie Zusatzqualifikationen, z. B. Fachanwaltskurs.
Dr. Wolfgang Scholl: Durch die globale Vernetzung sind gute Englischkenntnisse unabdingbar. Nicht nur bei Transaktionen, sondern auch für die internationale Vernetzung mit KollegInnen. Ein im Ausland absolviertes LL.M. Programm ist daher von Vorteil.