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Journal / Karriere / Wege zur Partnerschaft

Wege zur Partnerschaft: Interview mit Dr. Anja Dachner (KLIEMT.Arbeitsrecht)

Dr. Anja Dachner beleuchtet im Rahmen unserer Interviewreihe "Wege zur Partnerschaft" ihren Werdegang hin zur Partnerin der Kanzlei KLIEMT.Arbeitsrecht und teilt wertvolle Erfahrungen.

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Es ist unerlässlich, selbst aktiv zu werden und zu zeigen, dass man den nächsten Schritt gehen will.

Können Sie sich zunächst kurz vorstellen?

Ich bin seit Januar 2016 Rechtsanwältin und Fachanwältin für Arbeitsrecht. Seit April 2018 arbeite ich bei KLIEMT.Arbeitsrecht in München und wurde zum 1.1.2023 in die Partnerschaft gewählt.

Studiert habe ich an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg. Ein Jahr war ich im Ausland, an der University of Michigan in MI, USA. Während des Referendariats habe ich Stationen im Bereich Arbeitsrecht in verschiedenen Großkanzleien, aber auch in der Rechtsabteilung eines DAX-Konzerns absolviert. Nach dem 2. Staatsexamen und nach Abschluss meiner Promotion habe ich für meinen Berufseinstieg zunächst eine US-Großkanzlei in München gewählt. Knapp 2,5 Jahre nach meinem Berufseinstieg bin ich zu KLIEMT.Arbeitsrecht in München gewechselt.

Ich bin verheiratet und Mutter einer 20 Monate alten Tochter. In meiner Freizeit verbringe ich viel Zeit in den Bergen, entweder beim Wandern, Skifahren oder auf dem Golfplatz.

Wie sind Sie auf Ihren Arbeitgeber aufmerksam geworden und warum haben Sie sich entschieden, bei Ihrem jetzigen Arbeitgeber zu arbeiten?

Schon während meiner Ausbildung war klar für mich, dass ich im Arbeitsrecht tätig sein möchte. KLIEMT zählt in diesem Bereich zu den führenden Kanzleien. Mich hatte jedoch zunächst die Arbeit in einer großen internationalen Großkanzlei gereizt und so habe ich in diesem Kanzleiformat meine ersten Berufserfahrungen im Arbeitsrecht gesammelt. Als dann eine Reihe von Anwälten zu KLIEMT wechselte, habe ich nicht lange überlegt. 

Bei KLIEMT treffen viele Dinge aufeinander, die für mich persönlich einen sehr hohen Stellenwert haben. Dies sind anspruchsvolle Tätigkeiten, die meinen Arbeitsalltag so gestalten, dass kein Tag wie der andere ist. Ich arbeite sehr gerne auf Englisch und im internationalen Umfeld, so dass ich mich bewusst für eine Kanzlei entschieden habe, bei der ich auch regelmäßig an internationalen Mandaten und grenzüberschreitenden Sachverhalten arbeiten kann. Ich habe inspirierende und facettenreiche Menschen um mich herum, die den Ausschlag dafür geben, dass ich jeden Tag gerne zur Arbeit komme.

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Wie viel Zeit ist vergangen, bis Sie zur Partnerin ernannt wurden?

Ich wurde im 8. Berufsjahr zur Partnerin ernannt.

Welche Stationen haben Sie durchlaufen, um Partnerin zu werden?

Ich war zunächst knapp 2,5 Jahre Associate in einer internationalen US-Großkanzlei und bin dann zum 1. April 2018 als Senior Associate zu KLIEMT gewechselt. Dort wurde ich zum 1.1.2021 zum Principal Counsel ernannt. Der Principal Counsel ist bei KLIEMT auf dem Weg in die Partnerschaft ein notwendiger Zwischenschritt und entspricht in anderen Kanzleien der Stufe des Salary Partners. Zum 1.1.2023 wurde ich dann in die Partnerschaft aufgenommen. Für die Beförderung zum Principal Counsel und zur Partnerin habe ich jeweils ein Evaluierungsverfahren in der Partnerschaft durchlaufen.  

Wie hat Ihr Arbeitgeber Sie auf diesem Weg unterstützt? Haben Sie auf dem Weg regelmäßig Feedback bekommen?

Ich wurde bereits von Anfang an in verschiedenste Mandate aktiv eingebunden, die es mir ermöglichten, ein breites, juristisches Fachwissen aufzubauen und eigenverantwortlich zu agieren. Kontakt zu Mandanten und die Möglichkeit ein bereites berufliches Netzwerk zu knüpfen hatte ich bei KLIEMT von Beginn an. 

KLIEMT bietet über seine KLIEMT.Academy allen Anwälten, je nach Ausbildungsstand, passende Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten an, die sehr hilfreich waren auf dem Weg der Entwicklung einer eigenen Anwalts- und Beraterpersönlichkeit. Den Erwerb des Fachanwaltstitels hat KLIEMT mir ermöglicht und die Kosten hierfür übernommen.

Ich habe von regelmäßigen Feedbackgesprächen mit Kollegen, insbesondere mit meinem Mentor, profitiert. Den letzten Schritt in die Partnerschaft hat mir mein Mentor erleichtert, der mich in dem Jahr vor der Ernennung immer wieder motiviert und mir mit wertvollen Ratschlägen und mit viel Feedback zur Seite gestanden hat.

Welche Fähigkeiten und Qualifikationen muss man mitbringen, um Partnerin zu werden?

Eine ausgezeichnete fachliche Qualifikation ist selbstverständlich. Hohe Einsatzbereitschaft, Durchhaltevermögen, Teamfähigkeit, Organisationsfähigkeit, Disziplin, Empathie und Verhandlungsgeschick, ein fundiertes Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge sowie die Bedürfnisse der Mandanten sind meines Erachtens unverzichtbar. Ein Partner ist Unternehmer, der die Kanzlei wie ein Unternehmen führt und wirtschaftlich voran bringen will.

Was sind die Vor- und Nachteile an Ihrer Position? Wie wirkt sich Ihre Position auf Ihre Work-Life-Balance aus?

Die Vorteile meiner Position sind eine große Eigenständigkeit im Hinblick auf Mandate und die Flexibilität, sofern es die Mandate zulassen, die eigene Arbeitszeit frei einzuteilen. Allerdings hat man als Partner deutlich mehr Aufgaben neben der eigentlichen Mandatsarbeit, die nicht unerheblich Zeit erfordern. 

Mit der Position als Partnerin geht eine große Verantwortung für das Team einher, aber auch für die Entwicklung des eigenen bzw. kanzleiweiten Geschäfts. Für mich ist das kein Nachteil, sondern eher ein Ansporn. Die Möglichkeit, mitentscheiden zu können und die Zukunft der Kanzlei aktiv mitzugestalten, empfinde ich als einen der größten Vorteile der Position als Partnerin. Auf der anderen Seite muss man manchmal auch unpopuläre Entscheidungen treffen und sie verantworten.

Stellt eine Familienplanung ein Hindernis auf dem Weg zur Partnerschaft dar?

Bei KLIEMT stellte die Familienplanung kein Hindernis auf dem Weg zur Partnerschaft dar. Ich wurde zum Principal Counsel ernannt als ich bereits im 6. Monat mit meiner Tochter schwanger war. Die Tatsache, dass ich als Principal Counsel Mutter wurde, hat meinen Weg in die Partnerschaft nicht verzögert. 

Was sehr hilfreich war, ist, dass bei KLIEMT zahlreiche Mütter (und Väter) auf allen Karrierestufen arbeiten und ich zahlreiche Vorbilder hatte, wie die Vereinbarkeit von Familie und Karriere gelingen kann. 

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, sich bereits während der Schwangerschaft Gedanken darüber zu machen, wie man selbst die Zeit nach der Geburt des Kindes gestalten kann und möchte und frühzeitig das Gespräch mit Kollegen und Partnern sucht. So können beide Seiten planen, wie es nach der Geburt eines Kindes weitergeht.

Klar sollte jedem sein, dass eine längere Elternzeit, die jedem ermöglicht wird, den Karriereweg in die Partnerschaft jedoch verlängern kann.

Was können Sie angehenden Berufseinsteigenden raten, die ebenfalls das Ziel anstreben, Partner*in zu werden?

Angehenden Berufseinsteigern, die dieses Ziel anstreben, würde ich raten:

  • Arbeitet hart.
  • Seid neugierig und zeigt Eigeninitiative. 
  • Raus aus der Komfort-Zone. 
  • Sucht euch früh einen Mentor, mit dem ihr eure Entwicklung diskutieren und reflektieren könnt.
  • Baut euch kanzleiinterne wie -externe Netzwerke auf und pflegt diese.
  • Macht euch frühzeitig einen Namen im Markt, z. B. durch Arbeit auf wichtigen Mandaten, Veröffentlichungen, Vorträge.
  • Kommuniziert eure Ambitionen klar.
  • Die Partnerschaft ist nicht das Richtige für jeden. Wenn man auf dem Weg merkt, dass es nicht der beste Weg für einen persönlich ist, seid ehrlich, es ist keine Schande andere Wege zu gehen. 
  • Bleibt euch selbst treu.

Wichtig ist, die Möglichkeiten zu ergreifen, die sich einem bieten, aber auch gezielt Unterstützung zu suchen, wenn man sie braucht, und Förderung ggf. auch einzufordern. Es ist unerlässlich, selbst aktiv zu werden und zu zeigen, dass man den nächsten Schritt gehen will.

Vielen Dank für die Zeit und das Interview, Frau Dr. Dachner!


Weitere Wege zur Partnerschaft findest du hier:

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