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Das Stipendium von e-fellows.net und die frühe Karriereplanung

Dirk Veldhoff berichtet über seine persönlichen Erfahrungen mit dem Stipendium von e-fellows.net. Er geht dabei auf die Förderleistungen ein, beschreibt das Bewerbungsverfahren und zieht ein persönliches Fazit.
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Das Angebot attraktiver Stipendien ist für engagierte Nachwuchsjuristen sehr vielfältig

A. Gegenstand des Stipendiums

Das Angebot attraktiver Stipendien ist für engagierte Nachwuchsjuristen ebenso vielfältig wie die Möglichkeiten, die eigene Berufslaufbahn frühzeitig zu planen. Die Internetplattform e-fellows.net hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese beiden Aspekte miteinander zu verknüpfen, indem sie eine Schnittstelle zwischen klassischem Stipendium und Karriereplaner darstellt. Durch die Zusammenarbeit mit renommierten Unternehmen können Studierende und Doktoranden frühzeitig Kontakte mit potentiellen Arbeitsgebern knüpfen.

Das Stipendienprogramm fördert zu diesem Zweck nicht nur Juristen, sondern auch Ingenieur-, Natur- und Wirtschaftswissenschaftler und bietet den Stipendiaten neben Praktikums-, Referendariats- und Jobangeboten ein eigenes Mentorenprogramm mit über 250 Mentoren der Partnerunternehmen. Zu den teilnehmenden Kanzleien unter den Partnerunternehmen zählen so bekannte Namen wie Clifford Chance, Freshfields Bruckhaus Deringer und Hengeler Mueller. Darüber hinaus besteht in der e-fellows community die Möglichkeit, andere e-fellows kennenzulernen und Wissen auszutauschen. Es gibt z.B. die sog. City Groups, die immer wieder spannende Veranstaltungen für Mitglieder aus der Umgebung planen und durchführen. Besonders interessant ist die Möglichkeit, anspruchsvolle Fragen an die Community zu stellen, z.B. über juristische oder politische Themen oder über die Gestaltung des Studiums oder den Einstieg in die Berufswelt. Fragen werden in der Regel binnen kürzester Zeit von zahlreichen Mitgliedern beantwortet.

B. Leistungen für Stipendiaten

Nicht verschwiegen werden darf, dass e-fellows.net seinen Stipendiaten keine Unterstützung in Form monatlicher Geldzahlungen gewährt, wie es beispielsweise parteinahe Stipendienprogramme wie die Konrad-Adenauer- oder die Friedrich-Ebert-Stiftung tun. Dafür erhalten Stipendiaten unter anderem Zugang zu fachspezifischen Datenbanken, insbesondere beck-online und juris, kostenlose Abonnements von Zeitungen und Zeitschrift en (z.B. Die Zeit, Tagesspiegel, Handelsblatt, Wirtschaftswoche) und Vergünstigungen für ausgewählte Telefon- und Mobilfunkpakete. Selbst nach Beendigung der Stipendiendauer, die zunächst ein Jahr beträgt, unter bestimmten Voraussetzungen aber verlängert werden kann, stehen den Ehemaligen (Alumni) ausgewählte Leistungen weiterhin zur Verfügung.

C. Beispiel: Das „face-to-face“ bei Clifford Chance in Frankfurt am Main

Hervorzuheben sind die eigens von e-fellows.net organisierten Veranstaltungen und die Recruiting-Events der Partnerunternehmen. E-fellows.net richtet in Kooperation mit zahlreichen Großkanzleien zweimal jährlich die Veranstaltung „Perspektive Wirtschaftskanzlei“ aus, bei der teilnehmende Juristen, darunter Doktoranden, Referendare und Assesoren, die Gelegenheit haben, Kontakte zu knüpfen und Gespräche über Einstiegsmöglichkeiten zu führen, sei es als Referendar oder als Associate. Daneben findet – ebenfalls jährlich – der LL.M. Day statt.

Besucher können dort international geschätzte Law Schools treffen und sich umfassend über die unterschiedlichen Masterprogramme informieren. Des Weiteren bieten einzelne Kanzleien Workshops und andere Events exklusiv für e-fellows-Mitglieder an. Ich durfte im Februar 2011 an einem sog. „Face-to-Face“ bei Clifford Chance in Frankfurt am Main teilnehmen und einen Einblick gewinnen in rechtliche Fragestellungen aus dem Bereich des Corporate Governance (Führung und Überwachung von Unternehmen). Nach einem ersten Kennenlernen mehrerer Partner und Associates von Clifford Chance sowie 25 anderer e-fellows wurden verschiedene Themenbereiche wie Corporate Governance im internationalen Vergleich oder Gender Diversity in Gesellschaftsorganen (insb. Frauenquote in Aufsichtsräten) vorgestellt und mit den Teilnehmern diskutiert. Während der Veranstaltung bestand bei Kaffee und Kuchen ausreichend Gelegenheit mit Kanzleivertretern ins Gespräch zu kommen und Fragen über den Berufsalltag in einer Großkanzlei oder die Ausgestaltung einer Referendariatsstation bei Clifford Chance zu stellen.

Zum Abschluss des sehr informativen wie unterhaltsamen Tages bestand noch einmal die Möglichkeit bei einem Glas Sekt Kontaktdaten auszutauschen. Die Teilnahme an derartigen Events kann interessierten Juristen nur empfohlen werden, selbst wenn bislang kein Interesse an Großkanzleien bestand. Mit Vorbehalten wie überdurchschnittliche Arbeitszeiten oder eine jederzeitige Verfügbarkeit wird sehr off en umgegangen, wobei entsprechende Vorurteile zwar nicht ausgeräumt, sondern bestätigt wurden, insgesamt aber ein sehr interessanter und motivierender Eindruck vermittelt wurde. Entsprechende Vorurteile wurden zwar nicht ausgeräumt, sondern eher bestätigt; gleichwohl wurde ein sehr interessanter und motivierender Eindruck über die Arbeit in einer international tätigen Wirtschaftskanzlei vermittelt.

D. Die Bewerbung

Interessierte Studierende, Doktoranden und Referendare können sich online unter www.e-fellows.net für die Aufnahme als Stipendiat bewerben. Nach dem Ausfüllen der Stipendiums-Bewerbung erhält man innerhalb von ca. zwei Woche das Ergebnis über die Auswahlentscheidung. Erst nach Annahme müssen Nachweise über erbrachte Studienleistungen eingereicht werden. Anders als bei vielen Stipendien, die umfangreiche Geldleistungen erbringen, entfällt ein umfangreiches Aufnahmeprozedere und es sind auch keine Gutachten von Hochschuldozenten erforderlich. Nach eigenen Angaben verlangt e-fellows.net aber sehr gute akademische Leistungen, Praktika und Auslandsaufenthalte sowie Engagement außerhalb des Studiums. Absolventen sollten somit über ein vollbefriedigen des Examen verfügen.

E. Fazit

Eine Bewerbung für das e-fellows.net Stipendium ist in jedem Fall sehr zu empfehlen. Je nach eigenem Interesse können sich vollkommen neue Perspektiven ergeben, welche die eigene Zukunft maßgeblich beeinflussen können.

von Dr. Dirk Veldhoff , veröffentlicht in Iurratio Ausgabe 3/2011

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