Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel – und mit ihr die Erwartungen der nächsten Generation von Berufseinsteigern. Die Associates im Jahr 2026 gehören einer Generation an, die mit digitaler Vernetzung, gesellschaftlichem Wandel und dem Streben nach Sinnhaftigkeit aufgewachsen ist. Ihre Anforderungen an ihren zukünftigen Arbeitgeber unterscheiden sich deutlich von denen früherer Jahrgänge: Flexibilität, Transparenz, gelebte Diversität und echte Entwicklungsperspektiven stehen im Fokus.
Einer Umfrage von iurratio (Talentumfrage 2025, Teilnehmerkreis: Volljurist:innen (25,1 %), Rechtsreferendar:innen (28,7 %), Doktorand:innen/wiss. Mitarbeitende (29,8 %), Jura-Studierende (16,3 %)) zufolge ist dem juristischen Nachwuchs zunächst die Ausgestaltung des Arbeitsverhältnisses wichtig. Die unterschiedlichen Anforderungen an den Arbeitgeber haben sich vor allem in den Bereichen Work-Life-Balance, Arbeitskultur in der Kanzlei und Vereinbarkeit von Familie und Beruf abgezeichnet.
Miteinander als Schlüssel der Kanzleikultur
Dem Gefühl eines gelebten Miteinanders innerhalb der Kanzlei schreiben Nachwuchsjuristen einen immer höheren Stellenwert zu. Nach jahrelangem Studium und Referendariat wünschen sich rund 72 % der Befragten ein Miteinander in Form von zwischenmenschlichen Beziehungen zu ihren Kollegen. Die Vergangenheit der Berufseinsteiger wurde durch ständigen Konkurrenzkampf und dauerhaften Vergleich der Leistungen geprägt. Daraus resultiert der Wunsch, im beruflichen Werdegang und vor allem in einer fachlich fördernden Umgebung anzukommen. Das kollegiale Miteinander innerhalb einer Kanzlei ist für unsere Befragten essenziell für eine langfristige und zufriedene Arbeitsbeziehung. Regelmäßige Teamevents, Kanzleigespräche und gemeinsame Aktivitäten, etwa in Form interner Sportkurse, tragen dazu bei, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Ebenso entscheidend ist das Arbeitsumfeld. Ein respektvolles Miteinander und flache Hierarchien gehören heute zu einem modernen Arbeitsplatz. So selbstverständlich es klingen mag – offene Kommunikation und klare Strukturen sind in der täglichen Praxis keineswegs überall gelebter Standard.
Beruf und Privatleben im Einklang
Das Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben gewinnt zunehmend an Bedeutung. Rund 73 % der Befragten messen einer ausgewogenen Work-Life-Balance einen hohen Stellenwert bei. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Möglichkeiten von Teilzeit-Optionen und Sabbaticals. Die Digitalisierung treibt den Wunsch nach mehr Flexibilität in der Arbeitsgestaltung weiter voran – insbesondere die Möglichkeit, drei bis vier Tage pro Woche remote zu arbeiten, wird zunehmend gefragter. Viele fordern klar geregelte Zeiten oder Gleitzeitmodelle. Für 59 % der Befragten ist diese Flexibilität ein entscheidender Faktor bei der Wahl ihres Arbeitgebers. Wer als Arbeitgeber langfristig für Berufseinsteiger interessant und attraktiv sein will, muss daher flexible und individuelle Lösungen anbieten.
Gemeinsam wachsen – in Beruf und Familie
Der Job passt sich dem Leben an – nicht umgekehrt: So wünschen sich 70 % der Befragten, einen Arbeitgeber zu finden, bei dem sie unter allen Lebensumständen willkommen sind und der für alle Lebenssituationen Lösungen bietet. Ganz vorne dabei ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Immer mehr Frauen treten in die Anwaltschaft ein, während gleichzeitig immer mehr Männer aktiv das Vatersein anstreben. Daher muss der Arbeitgeber für die sich entwickelnden Bedürfnisse Lösungen parat haben.
Für Associates wird es zunehmend wichtig, dass eine Kanzlei nicht nur fachlich überzeugt, sondern auch individuelle Entwicklung fördert. Flexible Modelle, die Elternzeit, Homeoffice, Teilzeitlösungen oder Sabbaticals einschließen, sind dabei zentrale Bausteine. Offenheit und Anpassungsfähigkeit in Kanzleien stehen nicht nur für zeitgemäßes Denken, sondern auch für echtes Interesse am Individuum hinter der juristischen Kompetenz.
Fazit
Die kommenden Associates haben klare Vorstellungen davon, wie sie sich ihre berufliche Zukunft in Kanzleien wünschen. An erster Stelle stehen flache Hierarchien, das gemeinschaftliche Miteinander und eine offene Kommunikation. Sie wollen nicht in starren Strukturen verharren, sondern in einem Team arbeiten, das Teamgeist fördert, persönliche Entwicklung ermöglicht und gegenseitige Unterstützung in den Vordergrund stellt.
Darüber hinaus ist für die meisten Associates eine ausgewogene Work-Life-Balance kein „Nice-to-have“, sondern eine grundlegende Erwartungshaltung. Teilzeitmodelle, Sabbaticals, klar geregelte Arbeitszeiten sowie Remote-Optionen gehören für viele längst zum Standard, den sie von einem modernen Arbeitgeber erwarten.
Gleichzeitig legen Associates großen Wert auf Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Sie wünschen sich Arbeitgeber, die individuelle Lebenssituationen berücksichtigen – sei es durch flexible Lösungen für junge Eltern oder durch Unterstützung in verschiedenen Phasen des Berufslebens.
Wer als Kanzlei künftig die besten Nachwuchsjuristen gewinnen und langfristig binden möchte, muss diese Entwicklungen berücksichtigen.
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