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Journal / Karriere

Nachfolge/Vermögen/ Stiftungen: Dr. Jochen Neumayer & Dr. Simon Busch (honert München)

Im Rahmen unserer Interviewreihe "Berufsspecials" berichten Dr. Jochen Neumayer und Dr. Simon Busch, LL.M.  (Standort München) von honert über die Anforderungen und Perspektiven einer anwaltlichen Tätigkeit im Bereich Nachfolge/Vermögen/Stiftungen.

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Jede Gelegenheit nutzen, in dem Gebiet tätig zu sein, denn Praxiserfahrung/Fälle bearbeiten geht weit über rein theoretisches Wissen. 

Können Sie sich zunächst kurz vorstellen? 

Dr. Jochen Neumayer, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Steuerrecht und Steuerberater, Gründungspartner der Kanzlei. Hobbys: Familie, Bergsport (Wandern, Skilaufen) und Fahrradfahren, auch täglich in die Kanzlei.

Dr. Simon Busch, LL.M., Steuerberater, Senior Associate, seit 6 Jahren bei honert. 

Womit müssen Juristen und Juristinnen an einem typischen Arbeitstag in diesem Rechtsgebiet rechnen?

JN: Mit der Bearbeitung von Projekten, Erstellung von Verträgen, aber zum Teil auch mit eiligen Anfragen von Mandanten. 

Was hat Sie dazu bewogen, sich für eine Tätigkeit in diesem Rechtsgebiet zu entscheiden? In welchem Karrierestadium fiel die Entscheidung, anwaltlich in diesem Bereich tätig zu werden?

JN: Die Verzahnung von Recht und Steuerrecht. Die Entscheidung fiel sehr früh.

SB: Die Herausforderung einer gesamtheitlichen Beratung, bei der es neben den (steuer-)rechtlichen und wirtschaftlichen Fragestellungen die individuellen Wünsche gleich mehrerer Generationen zu berücksichtigen gilt. Dadurch wird die Tätigkeit in diesem Rechtsgebiet nie langweilig. Bereits während des Studiums wurde mein Interesse an diesem Rechtsgebiet geweckt. 

Inwieweit sind Ihre Erwartungen an die praktische Arbeit in dem Rechtsgebiet erfüllt worden? Was waren Ihre größten Überraschungen?

JN: Erwartungen sind übererfüllt worden. Die größte Überraschung war vielleicht, wie volatil die Mandanten bei der Entscheidungsfindung sind.

SB: Mit jedem Mandat wird aufs Neue deutlich, dass die Entscheidung für dieses Rechtsgebiet richtig war. Überrascht hat mich, dass das Thema der eigenen (Vermögens-)Nachfolge häufig als belastend empfunden und daher relativ spät angegangen wird.

Was sind Ihrer Meinung nach die spannendsten bzw. schwierigsten Herausforderungen in dem Rechtsgebiet?

JN: Die Verzahnung der verschiedenen Rechtsgebiete.

SB: Die generationenübergreifende Beratung ist es, die dieses Rechtsgebiet besonders spannend und herausfordernd macht.

Welche Soft Skills sind für eine anwaltliche Tätigkeit in diesem Rechtsgebiet vorteilhaft bzw. notwendig? Auf welche Anforderungen der Branche müssen sich Bewerber*innen hier einstellen?

JN: Aus dem Mandanten herauszubekommen, was wirklich seine Interessen sind bei einem Thema, mit dem sich niemand sehr gerne beschäftigt, nämlich der Übergabe seines Unternehmens an die nächste Generation und der eigenen Endlichkeit.

SB: Entscheidend ist, eine Vertrauensbasis aufzubauen. Schließlich geht es um das Lebenswerk und das Vermögen einer Person oder eines Familienstamms, das es zu bewahren gilt.

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Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach die Erlangung eines Fachanwaltstitels in dem Rechtsgebiet?

JN: Wichtiger als der Titel sind tiefe Kenntnisse im Steuerrecht. Besser als der Fachanwalt ist der Steuerberater.

SB: Die Vorbereitung auf das Steuerberaterexamen kostet Zeit und Nerven. Der Einsatz lohnt sich aber!

Welche Aus-/Weiterbildung in dem Rechtsgebiet würden Sie Junganwältinnen und Junganwälten ans Herz legen?

JN: Erlangung des Steuerberatertitels und Teilnahme an spezifischen Fortbildungsveranstaltungen.

SB: Entscheidend ist, stets auf dem Laufenden zu bleiben und geplante Reformmaßnahmen im Blick zu haben. Dies gilt insbesondere für das Steuerrecht.

Welche Zukunftsaussichten sehen Sie für Berufseinsteiger*innen in diesem Rechtsgebiet?

JN: In Anbetracht der immer älter werdenden Bevölkerung und der Menge des zu übertragenden Vermögens, halte ich die Zukunftsaussichten für sehr gut.

SB: Beratungsbedarf wird es immer geben. Sei es bei der Planung einer vorweggenommenen Erbfolge oder im Hinblick auf eine Erbschaft. Denn selbst beim Ausfüllen einer vermeintlich überschaubaren Erbschaft- oder Schenkungsteuererklärung wird aufgrund der Komplexität des Bewertungsgesetzes oftmals fachliche Unterstützung benötigt.

Welchen Ratschlag würden Sie an diesem Rechtsgebiet interessierten Nachwuchsjuristinnen und -juristen mit auf den Weg geben?

JN: Jede Gelegenheit nutzen, in dem Gebiet tätig zu sein, denn Praxiserfahrung/Fälle bearbeiten geht weit über rein theoretisches Wissen. 

SB: Der regelmäßige Austausch mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen ist sehr hilfreich und daher unerlässlich.

Vielen Dank für die Zeit und das Interview, Herr Dr. Neumayer & Herr Dr. Busch!


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