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Jura-Praktikum am CPG in Bangkok

Fabian Stitz berichtet in diesem Beitrag über sein Praktikum am German-Southeast Asian Center of Excellence for Public Policy and Good Governance (CPG) in Thailand und das Leben in Bangkok.
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Durch die Jahreskonferenz des CPG erhielt ich Einblicke in neue Regierungssysteme, ihre Probleme (und) Gemeinsamkeiten.

Thailand – ein Land, welches von vielen als Urlaubsort im Winter oder als das Partyparadies Südostasiens wahrgenommen wird, beherbergt auch für Juristen spannende Aufgabenfelder: Aufgrund der zahlreichen Putsche und Verfassungsänderungen in jüngster Zeit, befindet sich gerade das Öffentliche Recht und insbesondere das Verfassungsrecht in einem ständigen Wandel.

Das German-Southeast Asian Center of Excellene for Public Policy and Good Governance (CPG)

Das CPG ist ein durch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschlands gefördertes und durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) verwaltetes Exzellenzzentrum, welches sich mit den Schwerpunkten Menschenrechte, Sicherheit und Verfassungsgebung sowie den dazugehörigen Regierungsangelegenheiten befasst.

Das Institut selber befindet sich zwar auf dem Campus der Thammasat Universität Bangkok, wird aber zusätzlich mit Know-How durch die Goethe-Universität Frankfurt und die Westfälische-Wilhelms-Universität Münster unterstützt.

Zu beachten ist, dass es dem Center dabei gerade nicht darum geht, neue Vorschläge für Regierungen in Asien zu entwickeln, sondern vielmehr Unterschiede und Besonderheiten der einzelnen Staaten aufzuzeigen beziehungsweise durch Workshops, Konferenzen und Vorträge zu analysieren.

Aufgaben im CPG

Ein Schwerpunkt meiner sechswöchigen Praktikumszeit lag in der Mithilfe bei der Vorbereitung und Durchführung von zwei Workshops zu den Themen Human Rights und Arabischer Frühling sowie der großen internationalen Jahreskonferenz des CPG.

Vor allem durch die Jahreskonferenz des CPG, die 2012 unter dem Thema „Conflict and Consent in the Basic Constitutional Order“ stand, erhielt ich Einblicke in neue Regierungssysteme, ihre Probleme aber auch Gemeinsamkeiten – sicherlich ein Highlight meines Praktikums. Gerade auch die internationalen Referenten und die Teilnehmerliste mit Professoren und Wissenschaftlern aus Thailand, Belgien, Italien, Deutschland, Ungarn, Pakistan, Korea, Taiwan, der Türkei sowie aus Malaysia machten diese drei Tage sehr spannend.

Während meiner Zeit am CPG befasste ich mich jedoch nicht nur mit organisatorischen Aufgaben, sondern hatte auch die Möglichkeit, anhand von Recherchetätigkeiten einen Einblick in verschiedene Regierungssysteme zu erhalten.

Leben in Bangkok

In Bangkok lebt ein großer Prozentsatz der thailändischen Bevölkerung, zudem ist es mittlerweile auch das Zuhause beziehungsweise der Arbeitsplatz vieler Europäer. Dieser westliche Einfluss ist in Bangkok so groß wie nirgendwo sonst in Thailand. Dies hat den Vorteil, dass sowohl das Wohnen als auch das Essen für unsere Kultur und Anspüche oftmals angepasst sind – was aber natürlich auf der anderen Seite einen gewissen Kulturverlust nach sich zieht.

Bezüglich des Essens ist noch anzumerken, dass es auf der Welt wohl keinen anderen Ort gibt, welcher ein so reichhaltiges Speisenangebot hat. So ist es auch in der Mittagspause kein Problem, zwischen hunderten von Speisen zu wählen, solange man einen Dolmetscher hat, welcher der thailändischen Schrift mächtig ist.

Das Leben in Bangkok ist vergleichsweise günstig, so sind Wohnungen schon ab ca. 200 Euro pro Monat zu erhalten, wobei immer beachtet werden sollte, dass Wasser und Strom in der Regel extra berechnet werden.

Da sich der Pra Chan-Campus der Thammasat Universität, an welcher sich das CPG befindet, direkt am Chao Phraya befindet, kann es sinnvoll sein, sich eine Unterkunft auf der anderen Flussseite zu nehmen und den Weg zur Arbeit mit der Fähre zurückzulegen (Kosten: 3 THB = ca. 10 Cent).

Auch Taxen sind günstig: So kann man fast eine Stunde für 2 Euro durch die Stadt kutschiert werden, was zu Zeiten der Rush Hour nicht ungewöhnlich ist. Für die Mutigen stehen zudem Motorradtaxis zur Verfügung, bei welchen man als Sozius mitgenommen wird.

Bezüglich der Freizeitaktivitäten ist darauf hinzuweisen, dass Bangkok selbst der Ausgangspunkt für Ausflüge ins Hinterland sowie in die Nachbarstaaten ist. Jedoch kann es passieren, dass man seine ganze Zeit damit verbringt, Bangkok selbst zu entdecken und zu verstehen, insbesondere wenn man sich abseits der üblichen Touristenpfade bewegt und das Gesehene kritisch hinterfragt.

Fazit

Dass Bangkok selbst eine aufregende und faszinierende Weltmetropole ist, muss meiner Ansicht nach nicht erwähnt werden. Ich halte ein Praktikum am CPG für äußerst hilfreich, insbesondere wenn man sich für verschiedene Kulturen interessiert und gerne verschiedene Rechtssysteme vergleicht.

Während meines Praktikums konnte ich viele neue Erkenntisse gewinnen und mich mit einem ganz neuen Rechtssystem auseinandersetzen. Oftmals ist es auch für das Verständnis des eigenen Rechtssystems hilfreich, wenn man Einblicke in andere Systeme erhält. Zu beachten ist jedoch, dass es nicht ausreicht, sich lediglich auf die politischen oder juristischen Fragen zu stürzen. Ohne Kenntnis der kulturellen Hintergründe in Asien ist vieles für Europäer nur schwer zu verstehen und oftmals nicht nachvollziehbar.

Es ist daher empfehlenswert, sich schon vorab mit dem Land und der Kultur zu beschäftigen. Zudem muss beachtet werden, dass gerade diese Kulturunterschiede ein gewisses Maß an Anpassung erfordern. Ist man jedoch bereit, Unterschiede zu akzeptieren und Neues zu versuchen, so ist ein Praktikum am CPG eine gute Möglichkeit, ein neues juristisches Arbeitsfeld kennenzulernen.

Weiterführende Informationen zu einem Praktikums- oder Referendarsaufenthalt am CPG können unterwww.cpg-online.de abgefragt werden.

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