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Journal / Referendariat

Das Referendariat: Interview mit Rechtsanwältin Laura Imkamp (Hoffmann Liebs)

Wertvolle Erfahrungen und Ratschläge über das Referendariat teilt Rechtsanwältin Laura Imkamp von Hoffmann Liebs in unserer Interviewreihe "Mentoren für Referendare".
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Das Referendariat bietet die große Chance, einen potenziellen Arbeitgeber zu finden.

Rechtsanwältin Laura Imkamp

Hoffmann Liebs

Das Referendariat: Interview mit Rechtsanwältin Laura Imkamp (Hoffmann Liebs)

iurratio: An welchem Gericht haben Sie Ihr Referendariat absolviert? Was war für Ihre Wahl entscheidend?

Laura Imkamp: Mein Referendariat habe ich am Landgericht Düsseldorf absolviert. Ich komme aus der Nähe von Düsseldorf, habe an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf studiert und fühle mich als Rheinländerin in unserer Landeshauptstadt sehr wohl. Da hier viele Kanzleien, Ministerien und Unternehmen ansässig sind, war die Notwendigkeit eines Ortswechsels gar nicht gegeben.

iurratio: Wie waren Ihre Erfahrungen mit den stationsbegleitenden AGs?

Laura Imkamp: Ich habe die stationsbegleitenden AGs als hilfreich empfunden – insbesondere die Fortgeschrittenen-AG (F-AG). Hier wurden mir die Fragen beantwortet, die sich mir während des Lernens gestellt haben und auch wertvolle Tipps für die Examensklausuren vermittelt. Natürlich habe ich kurz vor dem 2. Staatsexamen – als die Lernzeit knapp wurde – auch das ein oder andere Mal daran gedacht, dass ich in diesem Moment lieber am Schreibtisch sitzen und lernen würde. Rückblickend ist mir der Austausch in der stationsbegleitenden AG aber in guter Erinnerung geblieben.

iurratio: Wie haben Sie sich die Zeit zum Arbeiten und Lernen eingeteilt?

Laura Imkamp: Das Verknüpfen von Arbeiten und Lernen kannte ich bereits aus der Vorbereitungsphase auf das 1. Staatsexamen sehr gut. Während dieser Zeit habe ich bis zu den Prüfungen in einem in Düsseldorf ansässigen Fachverlag gearbeitet. Tatsächlich hatte diese Tätigkeit die positive Wirkung, dass ich währenddessen abgelenkt war und nicht zu sehr über die anstehenden Prüfungen nachdenken konnte. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass bei der Kombination aus Arbeiten und Lernen das Schaffen von Freiräumen wichtig ist. Die Vorbereitung auf die beiden Staatsexamina nimmt insgesamt viel Zeit in Anspruch, sodass man sich auch Pausen ohne Arbeiten, Lernen und „schlechtes Gewissen“ gönnen sollte.

iurratio: Wie haben Sie sich auf das 2. Examen vorbereitet?

Laura Imkamp: Ich habe mir sehr schnell einen Lernplan erstellt. Hierbei habe ich die Rechtsgebiete verschiedenen Wochentagen zugeordnet, Pufferzeiten sowie Wiederholungen eingeplant und den Lernplan das ein oder andere Mal nach Lernfortschritt überarbeitet. Zudem habe ich mit Freunden aus der AG während der Anwaltsstation eine Lerngruppe gebildet. In dieser haben wir uns gegenseitig Aktenvorträge gehalten, die rechtlichen Schwerpunkte besprochen und uns auch einfach einmal gut zugesprochen sowie Sorgen und Bedenken ausgetauscht. Desweiteren habe ich ein Repetitorium besucht. Vor den Kursen hatte ich die Skripte meistens schon einmal gelesen, sodass ich das Gehörte auf bestehende Verständnislücken überprüfen und im Nachgang gezielt nacharbeiten konnte. Außerdem kann ich das regelmäßige Schreiben von Probeklausuren empfehlen. Es gibt aber natürlich viele unterschiedliche Lerntypen und demnach auch andere Wege einer erfolgreichen Examensvorbereitung. Ich kann somit nur den Tipp geben, sich selbst zu vertrauen und die bewährten Lernweisen weiterzuverfolgen.

iurratio: Nach welchen Kriterien haben Sie die Ausbildungsstätten ausgewählt?

Laura Imkamp: Das Referendariat bietet die große Chance, einen potenziellen Arbeitgeber zu finden. Deshalb habe ich mich bereits zu Beginn des Referendariats gefragt, welche Tätigkeit für mich in naher Zukunft in Betracht kommen könnte. Danach habe ich dann meine Ausbildungsstätten ausgewählt. Und so viel kann ich verraten: Das hat sich gelohnt! Denn nun arbeite ich in einem Team, das ich bereits während des Referendariats in der Anwaltsstation kennengelernt habe. Ich war dadurch in der vorteilhaften Situation, dass ich bei Berufseinstieg bereits einen meiner beiden verantwortlichen Partner kannte und wusste, was mich erwarten würde.

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iurratio: Welche Tipps würden Sie angehenden Referendaren zur Vorbereitung auf das Referendariat mitgeben?

Laura Imkamp: Meine Empfehlung ist es, sich bereits frühzeitig Gedanken zu machen, wo man seine Stationen verbringen möchte. Ist man beispielsweise noch nicht sicher, in welchem Rechtsgebiet man später tätig sein möchte, sollte man die sich im Referendariat bietenden Möglichkeiten nutzen und in verschiedene Rechtsgebiete „reinschnuppern“. Ich bin beispielsweise durch Zufall auf das private Baurecht und Vergaberecht gestoßen und kann nun sagen, dass diese Rechtsgebiete wirklich vielschichtig, sehr abwechslungsreich und für mich genau das Richtige sind. Als besonders spannend empfinde ich es, Bauvorhaben bereits ab der Vergabe von Planungs- und Bauleistungen, das heißt von Anfang an, rechtlich zu begleiten und in der Realisierungsphase entstehen zu sehen. Das ist das, was mir im Studium oft fehlte: „Recht zum Anfassen“. Hätte ich mich im Referendariat nicht am privaten Baurecht und Vergaberecht probiert, wäre ich nun wahrscheinlich nicht als Rechtsanwältin in diesen Rechtsgebieten tätig. Die Wahl der Stationen kann demnach eine echte Chance bieten!

iurratio: Warum haben Sie sich letztendlich für Ihren jetzigen Arbeitgeber entschieden?

Laura Imkamp: Hoffmann Liebs hat mit ca. 60 AnwältInnen eine spannende Größe. Es wird viel dezernats- bzw. fachbereichsübergreifend mit anderen kanzleiinternen Teams zur Gewährleistung eines Full-Service zusammengearbeitet und das hat mich sehr gereizt. Zudem findet man in seinen verantwortlichen PartnerInnen nicht nur AnsprechpartnerInnen, sondern auch MentorInnen. Zu Beginn meiner Tätigkeit bei Hoffmann Liebs haben mich meine beiden verantwortlichen Partner direkt in ihre Mandate eingebunden und sich die Zeit genommen, mir anhand von konkreten Fragestellungen aus dem Tagesgeschäft die bau- und vergaberechtlichen Besonderheiten zu vermitteln. Rückfragen waren zu keinem Zeitpunkt unpassend, sondern ausdrücklich erwünscht. Noch heute stehen die Türen für ein gemeinsames Brainstorming immer offen. Dies hat mir den Berufseinstieg sehr erleichtert. Dass es genauso werden würde, zeigte sich bereits während meines Vorstellungsgesprächs. Ich erinnere mich noch an die angenehme und „lockere“ Atmosphäre. Es war also auch ein „gutes Bauchgefühl“, das mich zu Hoffmann Liebs geführt hat.

iurratio: Vielen Dank für Ihre Zeit und das Interview, Frau Imkamp!

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