Zunächst eine kleine Vorstellung:
Ich bin 31 Jahre alt und komme vom Bodensee. Mit einer Englischschule für Kinder bin ich selbstständig und studiere parallel dazu Jura im 6. Semester. Mein Ziel ist es beides zu kombinieren und nach den Staatsexamina als Anwältin für Wirtschaftsrecht zu arbeiten.
Wann und wieso hast du mit Instagram angefangen?
Ich bin schon immer ein Fan von Social Media gewesen. Egal ob Schüler VZ (ja, ich oute mich als alt), Facebook, Instagram, Snapchat oder TikTok. Ich bin überall und liebe es, Social Media zu konsumieren. Für einen typischen Influencer-Account bin ich nicht der Typ. Meinen ersten „Content Creator Account“ hatte ich mit meinem Bullet Journal. Wer nicht weiß was das ist: Da malt man seinen eigenen Kalender in ein leeres Notizbuch und kann dabei seiner Kreativität komplett freien Lauf lassen. Durch diesen Bullet Journal Account habe ich dann aber auch das Studygram entdeckt.
Meinen jetzigen Lawlipops Account habe ich dann im Januar 2021 mit drei anderen Kommilitoninnen von der Fernuni gegründet. Man muss dazu sagen, dass wir alle unterschätzt haben wie zeitaufwändig das Ganze sein kann, wenn man regelmäßig guten Content posten möchte. Letztendlich ist es so gekommen, dass ich den Account jetzt alleine führe. Mir macht es einfach unheimlich Spaß in der Study-Community zu interagieren. Ich konsumiere diesen Content auch total gerne und habe dadurch schon so viele tolle und inspirierende Leute gefunden. Ich finde es schön, dass es andere Studenten und Studentinnen motiviert meine Studiumsgeschichte zu verfolgen. Was mich aber auch nach zwei Jahren immer noch regelmäßig posten lässt ist die Motivation für mich selbst. Für den täglichen Post räume ich immer extra meinen Schreibtisch auf (oder zumindest den Teil, den man auf dem Bild sieht). Und wenn ich dann an einem sauberen und schönen Schreibtisch bin, dann habe ich auch mehr Lust zu lernen beziehungsweise wirklich etwas fürs Studium zu machen.
Wie meisterst du das Online-Studium an der Fernuni?
Ich bin selbständig mit einer Englischschule für Kinder und habe jeden Nachmittag Unterricht. Präsenzvorlesungen könnte ich also prinzipiell nur am Vormittag besuchen. Mit der Fernuni habe ich einfach genau die Flexibilität, die ich brauche. Ich kann dann lernen, wenn ich Zeit und auch Motivation habe. Manchmal klappt das über einen längeren Zeitraum sehr gut. An anderen Tagen fehlt mir die Disziplin oder ich muss meine Zeit in meinen Job investieren.
Für mich ist die Fernuni also perfekt, um neben dem Beruf noch Jura studieren zu können.
Warum glaubst du, inspirierst du mit deinen Postings so viele Follower?
Ehrlich gesagt frage ich mich das total oft. Wer möchte schon das immer gleiche Bild von irgendeinem fremden Schreibtisch sehen? Auf der anderen Seite konsumiere ich ja auch gerne diese Bilder. Ich schaue mir gerne irgendwelche fremden Schreibtische an. Es ist dieser Blick ins Schlüsselloch, der bestimmt für viele interessant ist. Dann kommt natürlich auch wieder der Punkt mit der Motivation hinzu. Auf Instagram kann man so gut Zeit verplempern. Auf einmal sieht man dann die anderen lernen und erinnert sich, dass man doch eigentlich auch noch lernen wollte. Es ist einfach dieses Gefühl von Zusammengehörigkeit. Wir sitzen alle im selben Boot, egal was man studiert. Wir schreiben alle Prüfungen, wir müssen alle lernen und geteiltes Leid ist immer noch halbes Leid.
Was sind für dich die positiven als auch negativen Seiten des Influencer-Daseins?
Ich freue mich natürlich unglaublich darüber, wenn sich andere für das interessieren, was ich erzähle oder zeige. Der Community-Gedanke steht über allem. Ich finde auch, dass die meisten Studygrammer darauf bedacht sind, so viel Realität wie möglich zu zeigen. Ich habe auch schon ein Schreibtisch-Bild gepostet und darunter geschrieben, dass ich in diesem Moment eigentlich was ganz anderes mache, oder dass ich zur Zeit überhaupt keine Lust aufs Lernen habe und mich lieber von anderen Dingen ablenken lasse.
Auf der anderen Seite favorisiert Instagram mit seinem Algorithmus natürlich Accounts, die jeden Tag posten und die viel mit ihren Follower interagieren. Da geht dann manchmal schon viel Zeit drauf. Wenn man sich dann mal eine Pause gönnt oder braucht, muss man doppelt so viel Arbeit wieder reinstecken, um die Reichweite zurückzubekommen. Das kann schon frustrierend sein, aber so ist es eben.
Wie kamst du auf die Idee für deinen eigenen Shop und wie handhabst du das zeitlich neben deinem Studium?
Ina von Lawgoodnotes und ich sind eben privat auch gut befreundet. Wie man in unseren Accounts sieht, lernen wir eigentlich ausschließlich mit unseren iPads. Hierfür haben wir uns selbst dann Übersichten und digitale Planer erstellt. Wir dachten uns, wenn uns das hilft, vielleicht hilft das auch anderen Studierenden, die vorrangig digital lernen. Bisher haben wir noch nicht sonderlich viel Zeit in unseren Shop gesteckt. Immer mal wieder, wenn wir etwas für uns selbst erstellen, laden wir das dann auch in den Shop hoch. Für 2023 haben wir uns aber schon einige coole Sachen überlegt und wollen dem Shop auch mehr Aufmerksamkeit widmen, sofern es das Studium zulässt natürlich.
Vielen Dank für das Interview, Susanne!
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