Heute sehe ich die fertiggestellten Gebäude und kann mir sagen, dass ich meinen Beitrag dazu geleistet habe.
Rechtsanwalt Dr. Daniel Pflüger
ARNECKE SIBETH DABELSTEIN
Dr. Daniel Pflüger: Wir legen großen Wert auf Spezialisierung, deshalb werden bestimmte Rechtsgebiete auch von spezialisierten Anwälten bearbeitet. Daher finden sich in vergleichbaren Mandaten häufig die gleichen Teams zusammen. Je nach Mandatsstruktur kann das aber auch stark variieren. Es werden auch standortübergreifend auf das jeweilige Mandat passende Teams gebildet.
Dr. Daniel Pflüger: Ich selbst bin tätig im Bereich der Projektentwicklung. Im Rahmen meines Referendariats habe ich festgestellt, dass es dabei nicht nur um die Ansprüche von A gegen B geht, sondern um das Schaffen von bleibenden Werten und um interdisziplinäres Arbeiten mit den verschiedensten Fachrichtungen, auch außerhalb der Rechtsberatung. Außerdem habe ich schon im Referendariat gemerkt, dass eine große Herausforderung die Streitvermeidung ist. Das spielt in der Immobilienwirtschaft eine große Rolle, weil langwierige Prozesse eigentlich keiner Partei helfen.
Dr. Daniel Pflüger: Meine Erwartungen sind mehr als erfüllt worden. Ich konnte viele Projekte von Anfang an begleiten. Heute sehe ich die fertiggestellten Gebäude – z.T. ganze Siedlungen – und kann mir sagen, dass ich meinen Beitrag dazu geleistet habe.
Dr. Daniel Pflüger: Es ist richtig, dass ein breites juristisches und wirtschaftliches Wissen bei uns gefordert ist. Dennoch legen wir großen Wert auf Spezialisierung. Deshalb bilden wir Teams aus Experten, die alle ihren Teil zum Projekt beitragen. Bei Transaktionen arbeiten neben den Transaktionsspezialisten auch solche des Mietrechts, des privaten bzw. des öffentlichen Baurechts zusammen. Zu Beginn einer Transaktion findet in der Regel ein Kick-Off-Termin statt, in dem das Projekt vorgestellt, die Vorgehensweise abgestimmt und die Aufgaben verteilt werden. Bei Mandaten mit internationalem Bezug greifen wir auch auf die Expertise der Kanzleien in unseren internationalen Netzwerken „Interlaw“ und „Meritas“ zurück. Englischkenntnisse sind natürlich eine Grundvoraussetzung für diese Arbeit. In sämtlichen Projekten hat ein betreuender Partner, der über entsprechende Erfahrung verfügt, das „Heft in der Hand“. Er steuert den gesamten Transaktionsprozess und führt die Fäden zusammen.
Dr. Daniel Pflüger: Es kann immer vorkommen, dass Mandanten sehr kurzfristig Rechtsberatung in eiligen Fällen benötigen. Dann muss man gut organisiert sein und darauf vorbereitet sein, auch kurzfristig die nötigen rechtlichen Schritte in die Wege leiten zu können. Ansonsten gehört es zum typischen Arbeitstag dazu, dass man Unterlagen prüft, Verträge gestaltet oder auch Schriftsätze und Stellungnahmen erarbeitet. Mit zunehmender Berufserfahrung verbringt man auch viel Zeit am Telefon und in Meetings und Vertragsverhandlungen.
Dr. Daniel Pflüger: Besonders deutlich merkt man Finanzkrisen im Bereich von Transaktionen und Finanzierungen. Die Beratungen in diesem Bereich sind nach der Krise 2007 zunächst stark zurückgegangen und haben sich erst langsam wieder entwickelt. Heute leben wir in Zeiten eines Booms. Wir haben uns als Kanzlei aber bewusst breit aufgestellt, um auch als Rechtsberater krisenfest zu sein.
Dr. Daniel Pflüger: Natürlich gibt es immer wieder neue Trends, wie etwa aktuell die Reform der Grunderwerbssteuer. Wir erwarten von Bewerbern aber keine besondere Vorbereitung auf solche Themen. Für die meisten Berufsanfänger sind die Beratungsgebiete mehr oder weniger Neuland, weshalb wir besonderen Wert auf eine gute juristische Ausbildung legen. Natürlich ist es immer von Vorteil, über die aktuellen Entwicklungen informiert zu sein und auch wirtschaftliche Zusammenhänge zu kennen.
Dr. Daniel Pflüger: Die Basis ist natürlich eine gute juristische Ausbildung. Welche Soft Skills gefordert werden, hängt auch etwas vom Rechtsgebiet ab. Eine Verhandlung bei Transaktionen mit institutionellen Anbietern verläuft zumeist völlig anders als beispielsweise ein Planungsgespräch mit einem Architekten und Projektentwicklern. Die Branche erwartet auch eine gute Marktkenntnis. Die Mandanten erwarten häufig nicht den reinen Juristen, sondern gehen davon aus, dass ihr Anwalt weiß, wie die Dinge in bestimmten Regionen derzeit funktionieren und wie die wirtschaftlichen Zusammenhänge sind.
Dr. Daniel Pflüger: Die meisten Rechtsgebiete sind für Berufsanfänger neu. Daher erwarten wir zu Beginn der Tätigkeit keine besondere Spezialisierung. Wichtiger ist die Bereitschaft, sich in neue Rechtsgebiete und Sachverhalte einzuarbeiten. Das geschieht letztlich automatisch mit der Mandatsbearbeitung. Je nach Rechtsgebiet schicken wir Berufsanfänger auch sehr früh zu Fachanwaltskursen, weil dort das Spezialwissen kompakt auch theoretisch vermittelt wird. In jedem Rechtsgebiet bieten wir aber auch regelmäßige interne und externe Fortbildungen an. Eine zu starke Spezialisierung zu Beginn in der Karriere ist aus unserer Sicht nicht sinnvoll, da viele Rechtsgebiete auch ineinandergreifen und ein etwas breiteres Wissen gerade zu Beginn hilfreich ist. Die meisten Anwälte entwickeln sich dann im Laufe der Zeit in eine bestimmte Richtung.
Dr. Daniel Pflüger: Gerade im Immobilienwirtschaftsrecht und bei Transaktionen spielt Englisch die Hauptrolle. Ein im Ausland absolviertes LL.M. Programm ist dabei von großem Vorteil. Andere Sprachen sind sicher von Vorteil, aber kein Muss. Über solche Sprachen können sich natürlich bestimmte Geschäftsbeziehungen gerade in unseren internationalen Netzwerken entwickeln. Englisch ist und bleibt aber die wichtigste Sprache.
Dr. Daniel Pflüger: Hier bestehen sehr gute Aussichten. Natürlich profitiert die Branche derzeit auch von einem Boom. Interessante Deals, Transaktionen und Projektentwicklungen wird es aber immer geben. Das setzt eine gewisse Flexibilität im Rahmen der Rechtsberatung voraus. Berufseinsteiger haben hier aber beste Karrieremöglichkeiten.
Dr. Daniel Pflüger: Zum Immobilienwirtschaftsrecht gehören auch immer Grundkenntnisse im Steuer- und Gesellschaftsrecht. Auch hier haben wir natürlich Spezialisten. Jeder Anwalt sollte aber zumindest Risiken erkennen und diese dann mit den Spezialisten abstimmen können. Ansonsten sollten Berufsanfänger sich rasch in dem Bereich fortbilden, in dem sie auch hauptsächlich tätig sind.
Dr. Daniel Pflüger: Wir haben interne Fortbildungen, in denen wir bereichsspezifisch die aktuelle Rechtsprechung erörtern. Zudem legen wir großen Wert darauf, dass unsere Anwälte auch Fachanwälte sind und schicken unsere Mitarbeiter daher recht frühzeitig zu Fachanwaltskursen. Auch sonstige Fortbildungsmaßnahmen werden in Abstimmung mit den jeweiligen Mentoren ermöglicht.
Dr. Daniel Pflüger: Letztlich sind wir aber alle Juristen, weshalb das Hauptaugenmerk auf den Examina liegen sollte. Zusatzausbildungen können über mäßige Examina nur selten hinweghelfen. Für das berufliche Fortkommen ist es wichtig, sich ein Netzwerk aufzubauen. Das vernachlässigen viele Anwälte in den ersten Jahren. Gerade da – aber auch schon früher – kann man gute Kontakte knüpfen. Die sprachlichen Fähigkeiten sollten stets gepflegt werden. Themen wie Mitarbeiterführung und Verhandlungsstrategie sollten ebenfalls nicht zu kurz kommen.