Können Sie sich zunächst kurz vorstellen?
Arne Hansen, gebürtiger Hamburger, der auf Umwegen wieder in Hamburg ansässig geworden ist. Ich habe in Bayreuth studiert und dort das erste Staatsexamen absolviert. Danach habe ich einen Master of Laws-Abschluss in Neuseeland erworben. Im Anschluss daran habe ich extern an der Universität Bayreuth promoviert und nebenbei in verschiedenen Großkanzleien als wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet, bevor ich mein Referendariat in Hamburg absolviert habe. Dies umfasste unter anderem eine Stage in der Deutschen Botschaft in Uganda. Ich bin verheiratet, meine Frau ist ebenfalls Rechtsanwältin und Partnerin in einer Hamburger Sozietät, und wir haben zwei kleine Kinder im Alter von vier und zwei Jahren.
Wie sind Sie auf Ihren Arbeitgeber aufmerksam geworden und warum haben Sie sich entschieden, bei Ihrem jetzigen Arbeitgeber zu arbeiten?
Ich habe honert auf einer Kanzleiveranstaltung an der Universität Bayreuth kennengelernt. Die Mischung aus fachlicher Expertise und sozialer Kompetenz hat mich schon damals begeistert und dazu geführt, dass ich während des Referendariats bei honert in Hamburg in Nebentätigkeit gearbeitet habe. Schon während des Referendariats ist mir dann eine Stelle als Anwalt angeboten worden, die ich angenommen habe. Überzeugt hat mich eine Mischung aus interessanten Mandaten und Rechtsfragen, eine große Nähe zu den Mandanten und deren Entscheidungsträgern, die frühzeitige Einbindung in die Mandatsarbeit und dass ein großer Fokus auf dem Miteinander bei honert liegt.
Wie viel Zeit ist vergangen, bis Sie zum Partner ernannt wurden?
Sieben Jahre
Welche Stationen haben Sie durchlaufen, um Partner*in zu werden?
Associate (es gibt keine Abstufungen nach Seniorität der Associates).
Wie hat Ihr Arbeitgeber Sie auf diesem Weg unterstützt? Haben Sie auf dem Weg regelmäßig Feedback bekommen?
Der Entwicklungsprozess zur „Anwaltspersönlichkeit“ wird bei honert durch zwei Review-Gespräche pro Jahr sowie ein permanentes Mentorenprogramm unterstützt. Während die Review-Gespräche sich auf die inhaltliche Arbeit beziehen, steht dem Associate im Rahmen des Mentorenprogramms ein*e Partner*in als Ansprechpartner für alle Fragen der persönlichen Entwicklung oder für sonstige Anliegen zur Verfügung. Die Kanzlei hat mir ermöglicht, die Fachanwaltskurse für Handels- und Gesellschaftsrecht sowie für Arbeitsrecht zu absolvieren und somit zur Verbreiterung der Wissensbasis schon in den ersten Jahren meiner Tätigkeit beigetragen. Hilfreich bei der persönlichen Entwicklung hin zum Partner war die Kultur eines zeitnahen und konkreten Feedbacks betreffend die eigenen Arbeitsprodukte.
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Welche Fähigkeiten und Qualifikationen muss man mitbringen, um Partner*in zu werden?
Ein*e Partner*in bei honert sollte neben juristischer Expertise ausgeprägten wirtschaftlichen Sachverstand und Interesse an kommerziellen Zusammenhängen haben, um mit unseren Mandanten in deren Sprache kommunizieren zu können. Empathie, Teamfähigkeit und Führungsqualitäten sowie das Potenzial zur Mandantenakquise ergänzen die Anforderungen. Vor allem aber, Spaß an der Arbeit.
Was sind die Vor- und Nachteile an Ihrer Position? Wie wirkt sich Ihre Position auf Ihre Work-Life-Balance aus?
Die Nachteile sind eine mitunter hohe Arbeitsbelastung und die daraus folgende Reibung mit dem Privatleben. Vorteile sind eine große unternehmerische Freiheit und der Reichtum an Abwechslung in den Tätigkeiten in wachsenden und dann meist langjährigen Mandatsbeziehungen. Daneben besteht eine große Möglichkeit der inhaltlichen und persönlichen Weiterentwicklung und des Ausbaus eigener Mandate und neuer Geschäftsfelder. Die Tätigkeit als Partner*in bei honert bringt die eigene Bearbeitung von Mandaten ebenso mit sich wie die Steuerung von Mandaten und die Akquise neuer Mandanten, ist also mitunter arbeitsintensiv. Dies hat naturgemäß Auswirkungen auf die „Work-Life-Balance“. Ich habe bei honert ein Modell einer 80%-Partnerschaft gewählt, um an festen Nachmittagen Zeit mit meinen Kindern verbringen zu können, während meine Frau in dieser Zeit in ihrer Sozietät arbeitet. Das Projektgeschäft im Bereich M&A und Venture Capital bringt Arbeitsspitzen mit sich, die es durch Planung und rechtzeitige Kommunikation abzufedern gilt.
Stellt eine Familienplanung ein Hindernis auf dem Weg zur Partnerschaft dar?
Die Familienplanung stellt selbstverständlich kein Hindernis auf dem Weg zur Partnerschaft dar. Bei honert haben alle Partner und Partnerinnen Kinder und verbringen auch gerne Zeit mit diesen. Zudem habe ich bei jedem meiner Kinder innerhalb des ersten Lebensjahres vier Monate Elternzeit genommen und mich mit meinen Partnern auf eine 80%-Partnerschaft für meine Person geeinigt.
Was können Sie angehenden Berufseinsteiger*innen raten, die ebenfalls das Ziel anstreben, Partner*in zu werden?
Meine Empfehlung lautet: Den Fachbereich zu finden, der das eigene Interesse weckt und einem inhaltlich liegt. Zudem sollte großes Augenmerk darauf gelegt werden, mit welchen Persönlichkeiten man künftig in einer Partnerschaft verbunden wäre. Dies deshalb, weil der Begriff Partnerschaft sehr gut beschreibt, wie eng die Verbindung von Rechtsanwälten in einer Sozietät ist. Für mich ist es hier entscheidend, Personen an meiner Seite zu wissen, auf die ich mich verlassen kann und mit denen ich meine berufliche Zukunft gestalten möchte. Mit Blick auf den Kanzleimarkt scheint es mir empfehlenswert, dass man seinen Wunsch, Partner*in in einer Sozietät zu werden, klar und rechtzeitig kommuniziert und mit der bestehenden Partnerschaft die Voraussetzungen und das Timing offen bespricht. Auf diesem Wege lässt sich gut abprüfen, ob ein gegenseitiges Interesse an der Umsetzung dieses Plans besteht und man signalisiert den bestehenden Partnern die Bereitschaft, diesen für beide Seiten entscheidenden Schritt gehen zu wollen.
Vielen Dank für Ihre Zeit und das Interview, Herr Dr. Hansen!
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