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Wege zur Partnerschaft: Interview mit Claudia Schneider (Linklaters)

Claudia Schneider von Linklaters berichtet im Rahmen unserer Interviewreihe "Wege zur Partnerschaft" über ihre Karriere und die Herausforderungen, die mit der Stellung als Partnerin in einer Großkanzlei einhergehen.
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Nicht abwarten, bis einem gewisse Dinge vor die Füße fallen, sondern seinen Weg möglichst aktiv gestalten

Rechtsanwältin Claudia Schneider

Linklaters

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iurratio: Wie sind Sie auf Ihren Arbeitgeber aufmerksam geworden und warum haben Sie sich entschieden, bei Ihrem jetzigen Arbeitgeber zu arbeiten?

Claudia Schneider: Ich wusste bereits sehr früh in meiner juristischen Ausbildung, dass ich in einem internationalen Umfeld arbeiten möchte, welches anspruchsvolle und spannende, aber auch herausfordernde Tätigkeiten für mich bietet.

Vor meinem Referendariat fand die Perspektive-Wirtschaftskanzlei-Messe in Montabaur statt, an der ich teilnahm und verschiedene Bewerbungsgespräche mit potenziellen Kanzleien für meine bevorstehenden Referendariats-Stationen geführt habe. In diesem Rahmen lernte ich unter anderem Linklaters kennen. Das Gespräch hinterließ bei mir einen sehr nachhaltigen und positiven Eindruck, sodass ich mich hier für eine Stelle im Referendariat bewarb und eine Zusage bekommen habe.

Bei Linklaters treffen viele Komponenten aufeinander, die für mich persönlich einen sehr hohen Stellenwert einnehmen. Einerseits sind dies anspruchsvolle Tätigkeiten im internationalen Kontext, die meinen Arbeitsalltag so gestalten, dass kein Tag wie der andere ist. Andererseits habe ich inspirierende und facettenreiche Menschen um mich herum, die den Ausschlag dafür geben, dass ich sehr gerne zur Arbeit komme.

Dies sind nur zwei von vielen Gründen, warum ich nach meinem Referendariat auch bei Linklaters geblieben bin und inzwischen nun schon auf viele großartige Jahre zurückblicke.

iurratio: Welche Stationen haben Sie durchlaufen, um Partnerin zu werden?

Claudia Schneider: Nach meinem Referendariat bin ich im Mai 2010 als Associate im Bereich Gesellschaftsrecht/M&A bei Linklaters eingestiegen. Nachdem ich im Mai 2013 zum Managing Associate befördert wurde, hatte ich die Gelegenheit, ein Secondment in unserem Londoner Büro zu absolvieren, was mir wirklich großen Spaß bereitete.

Ich hatte nicht nur die Möglichkeit, das beeindruckende Londoner Büro kennenzulernen, sondern arbeitete mit internationalen Kolleginnen und Kollegen vor Ort zusammen, was mir ganz besonders gut gefiel. Während dieser Zeit teilte ich mir zum Beispiel mit einem US-Associate, der zeitgleich in London war, das Büro. Zum 1. Mai 2019 wurde ich dann zur Partnerin im Bereich Gesellschaftsrecht/M&A ernannt.

iurratio: Wie hat Ihr Arbeitgeber Sie auf diesem Weg unterstützt?

Claudia Schneider: Ich wurde bereits als First Year Associate in verschiedenste Mandate aktiv eingebunden, die es mir ermöglichten, ein breites, juristisches Fachwissen aufzubauen.

Auch auf der persönlichen Ebene wurde ich stets unterstützt. An jedem Standort und in jedem Team traf ich bisher auf eine sehr wertschätzende und offene Art unter den Kolleginnen und Kollegen. Unabhängig vom Anliegen standen und stehen stets alle Türen – im wahrsten Sinne des Wortes – für jeden offen.

Das oben genannte Secondment in London ist ein gutes Beispiel: Ich hatte schon immer den Wunsch, in meiner Karriere einen Auslandsaufenthalt einzubauen. Darüber habe ich dann mit meinem Leitpartner gesprochen und wir haben einen Weg gefunden, dies für alle sinnvoll und gut passend umzusetzen.

Ich bin sehr dankbar, dass mich bei Linklaters verschiedenste Mentorinnen und Mentoren auf meinem bisherigen Weg begleitet haben, meine Stärken erkannten und diese förderten. Daher ist es mir nun ein persönliches Anliegen, mein Wissen und meinen Erfahrungsschatz an wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Referendarinnen und Referendare sowie jüngere Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben.

Zudem freue ich mich sehr, dass ich im Rahmen des Mentoring-Programms „Women@Linklaters“ die zusätzliche Möglichkeit habe, als Mentorin unsere Nachwuchsjuristinnen und Neueinsteigerinnen, an die sich das Programm ausschließlich richtet, während ihrer Tätigkeit und teilweise darüber hinaus zu betreuen und zu begleiten. Als Mentorinnen geben wir aus der „Frauenperspektive“ Einblicke in unseren Arbeitsalltag und stehen für Fragen und Anliegen jeglicher Art zur Verfügung.

Eine besonders bereichernde Erfahrung war für mich die Teilnahme am Linklaters Women’s Leadership Programme. Das Programm richtet sich an unsere weiblichen Toptalente auf Managing Associate Level. Durch gemeinsame Events und Workshops, den Austausch mit anderen Teilnehmerinnen und ein begleitendes Mentoring-Programm erhalten sie Unterstützung bei der Planung und praktischen Umsetzung der weiteren Karriereschritte.

iurratio: Welche Fähigkeiten und Qualifikationen muss man mitbringen, um Partnerin zu werden?

Claudia Schneider: Besonders wichtig sind hier echtes Interesse an komplexen, juristischen Aufgabenstellungen/Fällen, aber auch das Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge und ein Gespür für unternehmerisches Denken. Ebenso ist die Fähigkeit, im Team zu arbeiten und später auch Führungsqualitäten zu entwickeln, essenziell.

Natürlich geht man nicht mit all diesen Fähigkeiten am Tag 1 an den Start, sondern erlernt diese und weitere Fähigkeiten im Laufe der eigenen Karriere.

Wir wollen eine Kultur schaffen, in der sich jeder Einzelne und jede Einzelne wohl fühlt und das eigene Potenzial voll ausschöpfen kann. Demnach sollte man auch offen sein für andere Denk- und Sichtweisen sowie andere Kulturen, mit denen man in einem internationalen Umfeld wie dem unseren ständig im Kontakt ist.

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iurratio: Was sind die Vor- und Nachteile an Ihrer Position?

Claudia Schneider: Die Vorteile meiner Position sind eine größere Eigenständigkeit im Hinblick auf Mandate und die Flexibilität, sofern es die Mandate zulassen, die eigene Arbeitszeit vielleicht noch mehr einzuteilen. Natürlich geht mit der Position als Partnerin eine große Verantwortung für das Team, aber auch für die Entwicklung des eigenen Geschäfts einher. Aber das ist natürlich kein Nachteil 🙂

Mein besonderes Engagement gilt dem Thema ESG (Environment, Social and Governance), welches ich durch meine Position als Partnerin verstärkt vorantreiben kann. Dies ist aber natürlich nicht erst ab einer Partnerschaft möglich, sondern ein wichtiges Thema, das auch von unseren Associates und Managing Associates sehr aktiv unterstützt wird.

iurratio: Was können Sie angehenden Berufseinsteigern raten, die ebenfalls das Ziel anstreben, Partner zu werden?

Claudia Schneider: Es ist wichtig, neugierig zu sein und nicht sofort vor unbekannten Themen zurückzuschrecken. Zudem sollte man stets Engagement zeigen und vor allem proaktiv sein. Nicht abwarten, bis einem gewisse Dinge vor die Füße fallen, sondern seinen Weg möglichst aktiv gestalten, seine Karriereambitionen offen kommunizieren und auch mal selber um Feedback bitten.

Ich habe es als sehr hilfreich empfunden, auf meinem Weg von verschiedenen Mentorinnen und Mentoren oder Sponsoren begleitet zu werden. Heute stehe ich sehr gerne für solche Rollen zur Verfügung und gebe meine Erfahrungen und mein Wissen zurück. Sollten Sie daher die Chance bekommen, eine Mentorin/einen Mentor oder einen Sponsor zu erhalten – nutzen Sie die Gelegenheit!

iurratio: Vielen Dank für Ihre Zeit und das Interview, Frau Schneider!

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