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Mein Jurastudium an der Universität Bochum

Hier haben wir einen Erfahrungsbericht von Christiane Bongartz über ihr Jurastudium an der Ruhr-Universität Bochum für euch. Es werden Fragen zur Organisation, zu den Materialien und zu der allgemeinen Betreuung im Studium geklärt.
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Die Vorbereitung für die mündliche Prüfung wird durch die Universität Bochum enorm erleichtert.

Ich möchte Jura studieren, aber wo?

Nach dem Abitur gilt es nicht nur, sich für ein Studienfach zu entscheiden, sondern auch die passende Universität auszuwählen. Der Wunsch, eine juristische Laufbahn einzuschlagen, ist nicht immer vorprogrammiert und das Wissen um Schwerpunktinteressen, Stärken und Schwächen in diesem Bereich oft mangels Erfahrung noch rar gesät. Deswegen ist es nicht immer leicht, unter den vielen juristischen Fakultäten, diejenige auszuwählen, die für einen richtig ist. Heimatsort, Wohn- und soziale Situation spielen oft eine wichtige Rolle, aber auch die Fragen:

  • Wie ist die Betreuungssituation?
  • Was bietet mir meine Universitätsstadt?
  • Was hat meine Uni, was andere nicht haben?

Zum Semesterstart wollen wir euch einige Studierende vorstellen, die uns einen Einblick in ihr Studierendenleben an ihrer Universität geben wollten. Ganz bewusst distanzieren wir uns von Werbung auf Hochschul-Onlinepräsenzen oder in Katalogen und stellen euch subjektive Eindrücke der jeweiligen Personen dar. Hier ist ein Erfahrungsbericht von Christiane Bongartz zu ihrem Jurastudium in Bochum.

Das Studium an der Ruhr-Universität Bochum

Ich habe von Oktober 2011 bis Ende März 2017 an der Ruhr Uni Bochum studiert und im April 2017 mein Referendariat im OLG Bezirk Düsseldorf begonnen. Meinen Schwerpunktbereich hatte ich im Strafrecht, und zwar in Strafverteidigung, Strafprozess und Kriminologie. Mein persönlicher Interessenschwerpunkt liegt auch im Strafrechtsbereich, wobei ich auch -je nach Fachgebiet- im Zivilrecht und im Öffentlichen Recht Interessen habe.

Examensvorbereitung = Durchhaltevermögen

Für mich war im Rahmen der Vorbereitung auf das 1. Examen der Besuch bei einem Repetitor sehr hilfreich. Alleine hätte ich leider nicht das Durchhaltevermögen gehabt, den gesamten Stoff zu strukturieren und tagtäglich durchzuarbeiten. Eine Anleitung durch das Rep hat mir in der Hinsicht viel geholfen.

Klausuren als wichtigste Lernmethode

Des Weiteren habe ich den universitären Klausurenkurs genutzt, wenn auch hier leider nicht ausreichend genug. Klausuren schreiben ist für mich persönlich sehr wichtig als „Lernmethode“.

Zur Wiederholung des materiellen Rechts habe ich mit Karteikarten gearbeitet und mir von besprochenen Fällen die Problempunkte auf DIN A5 Zettel gesondert aufgeschrieben, je nach Fachgebiet.

Ansonsten kann ich es nicht empfehlen, zu viel Literatur zu nutzen. Wenn man die Rep-Unterlagen und daneben vielleicht noch ein Skript hat ist es vollkommen ausreichend. Für größere Probleme oder Unverstandenes bieten sich dann noch Lehrbücher oder Kurzkommentare an. Aber eben nur dann, da ansonsten die Vorbereitungszeit entweder zu kurz ist bzw. die Zeit sich zu lange hinzieht.

Probeexamen der Ruhr-Universität Bochum

An unserer Uni wurde auch ein Probeexamen angeboten, welches ich genutzt habe. Eine solche Probe kann ich nur empfehlen, um in der kurzen Zeit mal einigermaßen realistisch die sechs Klausuren zu schreiben, wie im Examen. Denn trotz Freischuss und Probeexamen war auch mein Verbesserungsversuch wieder eine anstrengende und nervenaufreibende Zeit.

Den Ernstfall und insbesondere die Klausuren kann man wahrscheinlich wirklich nicht oft genug üben. Als Vorbereitung auf die mündliche Prüfung habe ich mich mit zwei Freundinnen regemäßig getroffen und wir haben gemeinsam Vorträge geübt.

Unterstützung für die mündliche Prüfung

Die Vorbereitung auf die mündliche Prüfung wird durch die Universität enorm erleichtert: Eine Übersicht an verschiedensten Vorträgen war in dem Uni Portal zur Verfügung gestellt. Ich habe alleine die Vorträge durchgearbeitet und in dem Zeitlimit durchgesprochen. Dieses Üben hat mir auch sehr viel gebracht, weil man wegen der geringeren Zeit einen viel größeren Druck verspürt. Aber all diese Tipps sind auch keine Neuerfindung des Rads, sondern hat man auch von verschiedenen anderen Personen gehört. Allerdings ist auch etwas Wahres und Sinnvolles dran, was ich oftmals erst zu spät bemerkt bzw. für mich entdeckt habe.

Meine Vorbereitung auf das Referendariat

Als Vorbereitung auf das Referendariat habe ich inhaltlich eigentlich nichts gesondert gemacht, sondern das materielle Recht sowieso wegen meines Verbesserungsversuchs im März wiederholt. So war ich zumindest nicht ganz aus dem Lernalltag raus, wenn auch der Lernalltag für das Examen nicht mit dem des Referendariats vergleichbar ist.

Ich habe mir daneben nur noch organisatorische Fragen angeschaut, wie das Referendariat genau aufgebaut ist mit den AG’s und Inhalten. Des Weiteren habe ich damit begonnen mich über geeignete und für mich in Frage kommende Stationen zu informieren.

So kommen für mich nach den ersten fünf Monaten am Landgericht im Bereich von Zivilsachen die anschließenden drei Monate bei der Staatsanwaltschaft sowie die dreimonatige Verwaltungsstation bei einer Stadtverwaltung – also eine sehr klassische Verwaltungsstation. Die Anwalts- und Wahlstation sind derzeit noch offen bei mir und ich möchte zunächst die Zivilstation abwarten, bevor ich mich dort entscheide. Ich hoffe, so noch Einblicke in die Praxis zu sammeln, um dann eine bessere und individuellere Entscheidung für mich treffen zu können.

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