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Mein Jurastudium an der Universität Düsseldorf

Hier haben wir einen Erfahrungsbericht von Martin Leißing zu seinem Studium an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf für euch. Es werden Fragen zur Organisation, zu den Materialien und zu der allgemeinen Betreuung im Studium geklärt.
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Die HHU ist ein Campus ohne die Anonymität einer Massenuni mit hohem praktischen Bezug.

Ich möchte Jura studieren, aber wo?

Nach dem Abitur gilt es nicht nur, sich für ein Studienfach zu entscheiden, sondern auch die passende Universität auszuwählen. Der Wunsch, eine juristische Laufbahn einzuschlagen, ist nicht immer vorprogrammiert und das Wissen um Schwerpunktinteressen, Stärken und Schwächen in diesem Bereich oft mangels Erfahrung noch rar gesät. Deswegen ist es nicht immer leicht, unter den vielen juristischen Fakultäten, diejenige auszuwählen, die für einen richtig ist. Heimatsort, Wohn- und soziale Situation spielen oft eine wichtige Rolle, aber auch die Fragen:

  • Wie ist die Betreuungssituation?
  • Was bietet mir meine Universitätsstadt?
  • Was hat meine Uni, was andere nicht haben?

Zum Semesterstart wollen wir euch einige Studierende vorstellen, die uns einen Einblick in ihr Studierendenleben an ihrer Universität geben wollten. Ganz bewusst distanzieren wir uns von Werbung auf Hochschul-Onlinepräsenzen oder in Katalogen und stellen euch subjektive Eindrücke der jeweiligen Personen dar. Hier ist ein Erfahrungsbericht von Martin Leißing zu seinem Jurastudium in Düsseldorf.

Das Studium an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Mein Studium absolviere ich im zurzeit vierten Semester an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Für einen Schwerpunktbereich habe ich mich noch nicht entschieden. Am meisten interessiere ich mich allerdings für wirtschafts- und öffentlich-rechtliche Themen, weshalb ich einen der „Unternehmen und Märkte“-, oder den „Öffentliches Recht“-Schwerpunkte präferiere.

Meine Entscheidung für die Universität Düsseldorf

Für die Heinrich-Heine-Uni habe ich mich aus mehreren Gründen entschieden: Die erste Eingrenzung war, dass ich gerne in Nordrhein-Westfalen bleiben würde. Dass ich unter den nordrhein-westfälischen Universitäten Düsseldorf gewählt habe, liegt vor allem an meinem persönlichen Eindruck, den ich von der Universität gewonnen hatte: Ein schöner Campus, das Gebäude der juristischen Fakultät ist relativ modern, die Studentenzahl nicht astronomisch hoch, also keine „Massenuni“. Auch das relativ gute Abschneiden in den „Uni-Rankings“ hat meinen Entschluss bestärkt.

Die juristische Bibliothek

Die juristische Bibliothek ist im Fakultätsgebäude untergebracht und damit räumlich von der Universitäts- und Landesbibliothek separiert, man hat also auf den vier Etagen nur juristische Literatur. Wenn Hausarbeiten anstehen sind Plätze oftmals rar – damit ist die Heine-Uni allerdings nicht allein. Der Buchbestand ist ausreichend, die systematische Ordnung der Bücher ist mit ein wenig Erfahrung sehr eingängig. Drucken, kopieren und scannen ist in der Fachbibliothek ebenso möglich wie die Arbeit an PC-Arbeitsplätzen. Gruppenarbeitsräume sind sowohl in der juristischen, als auch in der Universitäts- und Landesbibliothek in verschiedenen Größen vorhanden.

Die Vorlesungen

Die Vorlesungen sind selbstverständlich stark vom jeweiligen Dozenten abhängig. Von interaktiven Vorlesungen, dem Einsatz von Abstimmungsgeräten bis hin zu schlichtem Ablesen der Folien bieten Düsseldorfer Dozenten die ganze Bandbreite an verschiedenen Vorlesungsarten. Alle haben allerdings mehr oder weniger umfangreiche vorlesungsbegleitende Materialien. Einige Vorlesungen sind auch in der Mediathek vorhanden, sodass man diese auch von Zuhause ansehen kann. Wer sich dem auditiven Lerntyp zuordnet wird in Düsseldorf jedenfalls in den meisten Fällen nicht enttäuscht werden.

Die Arbeitsgemeinschaften

Neben den Vorlesungen werden bis zum vierten Semester Arbeitsgemeinschaften (AGs) angeboten. Diese sind mit den Vorlesungen abgestimmt, sodass sie eine sinnvolle Ergänzung darstellen und gerade am Anfang beim Erlernen der juristischen Falllösung hilfreich sind. Durch die AGs hat man ein gutes Fundament an Fällen und Schemata, die auch später noch hilfreich sind.

Die Betreuung durch die Universität

Die Betreuung durch die Universität ist in aller Regel gut. Bei Problemen erhält man schnelle Rückmeldungen, auch persönliche Gespräche sind einfach zu organisieren. Zu guter Letzt wende ich mich an alle, die überlegen nach dem Studium Rechtswissenschaften zu studieren. Natürlich ist Jura anstrengend. Natürlich ist es fordernder als andere Studiengänge. Und natürlich sind die vergleichsweise schlechten Noten abschreckend.

Deshalb ist eine gute Selbstdisziplin natürlich notwendig. Doch es ist nicht so, dass Jura keinen Spaß machen könnte. Rechtliche Probleme und Fragestellungen tauchen jeden Tag in allen möglichen Situationen auf. Vom morgendlichen Kauf der Brötchen über den Strafzettel, weil man falsch geparkt hat, bis zum Zerstören der Blumenvase des Nachbarn: Jura ist überall.

Mein Fazit

Diese Vielfältigkeit machen die Rechtswissenschaften zu einem der spannendsten Studiengänge. Deshalb möchte ich auch jeden, der sich gerne mit rechtlichen Fragestellungen beschäftigt, ermutigen, ein Jurastudium aufzunehmen. Und wenn man eine Campusuni ohne die Anonymität einer Massenuni mit hohem praktischen Bezug schätzt kann ich guten Gewissens die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf empfehlen.

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