– ein Interview mit Fabian Eicker (7. Semester, Münster) Jannina Schäffer (9.Semester, Tübingen) –
Fabian und Jannina arbeiten als Werkstudenten für den Verlag C.H.BECK mit Hauptsitz in München. Der Verlag ist mit über 9.000 lieferbaren Werken, darunter zahlreichen Fachzeitschriften und elektronischen Publikationen, einer der größten Verlage Deutschlands.
Aus dem juristischen Alltag ist er nicht nur wegen seiner Lehrbücher und Kommentare, sondern auch wegen der Loseblattsammlung „Schönfelder“ nicht mehr wegzudenken. Fabian und Jannina sind bei C.H.BECK mitverantwortlich für die Betreuung der verlagseigenen Facebook-Seite „Jura-Student/in“. Diese stellt inzwischen mit über 20.000 Fans eines der größten juristischen Informationsportale für alle Jurastudierenden und Referendare auf Facebook dar.
Im Interview mit Iurratio berichten sie Euch wie sie zu diesem interessanten Nebenjob gekommen sind und erzählen von ihrem Arbeitsalltag als Junior Redakteure beim Verlag C.H.BECK.
„Ich bin über die Facebook-Seite „Jura-Student/in“ aufmerksam geworden“
Iurratio: Wie seid Ihr zu Eurem Nebenjob gekommen?
Jannina: Ich bin über die Facebook-Seite „Jura-Student/in“ des Verlages C.H.BECK auf das Stellenangebot aufmerksam geworden. Gesucht wurde eine internetaffine studentische Aushilfe für die Betreuung der Facebook-Seite. Da ich mich schon immer sehr für Online-Medien interessiert habe und auf der Suche nach einem Nebenjob war, der auch etwas mit dem Jurastudium zu tun hat, habe ich mich gleich per Mail beworben.
Fabian: Als ich von der Ausschreibung über Facebook erfuhr, stand ich gerade kurz vor einem Umzug aus dem Osten der Republik zurück in meine alte Heimat NRW. Meinen damaligen ortsgebundenen Nebenjob an einem Lehrstuhl musste ich also aufgeben und suchte eine Stelle mit juristischem Bezug, bei welcher ich örtlich ungebunden bin. Da passte der Job beim Verlag einfach perfekt und ich habe mich ziemlich zügig beworben.
Iurratio: Wie lief das Bewerbungsgespräch ab?
Fabian: Nachdem ich meine Unterlagen vollständig abgeschickt hatte, vergingen ein oder zwei Wochen, bis eines Nachmittags mein Handy klingelte und eine unbekannte Nummer auf dem Display erschien. Ich war schon sehr überrascht, als sich eine freundliche Dame als Mitarbeiterin des Beck-Verlages vorstellte und mir mitteilte, sie würde mich zu einem Telefoninterview durchstellen.
Mit einem solchen Interview hatte ich überhaupt nicht gerechnet und war dementsprechend vollkommen unvorbereitet. Zusätzlich war ich nicht einmal zu Hause, sondern saß gerade an meinem Schreibtisch am Lehrstuhl in der Uni. Ein paar allgemeine und viele fachspezifische Fragen später waren wir mit dem Bewerbungsgespräch durch und ich war mir sicher, ziemlich versagt zu haben. Dem war, Gott sei Dank, scheinbar nicht so.
Jannina: Kurz nachdem ich meine Mail mit den üblichen Bewerbungsunterlagen und einem „Probeposting“ abgeschickt hatte, wurde ich per Mail zu einem Telefoninterview eingeladen. Zwei Mitarbeiter des Verlages C.H.BECK führten daraufhin ein längeres Telefongespräch mit mir, indem unter anderem mein juristisches Wissen mit einem kleinen Quiz auf die Probe gestellt wurde.
Außerdem sollte ich mich kurz vorstellen und musste ein Statement zu einem aktuellen juristischen Thema abgeben. Obwohl ich sehr aufgeregt war und das Gefühl hatte, viel Quatsch zu erzählen, bekam ich kurz darauf die Zusage für den Job!
Iurratio: Könnt Ihr von zu Hause aus arbeiten oder habt Ihr Präsenzzeiten?
Jannina: Der Verlag C.H.BECK hat seinen Sitz eigentlich in München. Fabian und ich können aber ganz gemütlich von zu Hause aus arbeiten und uns unsere Arbeitszeiten auch frei einteilen. Wichtig ist nur, dass wir uns untereinander absprechen und am Ende des Tages alle Arbeit erledigt ist.
Im Monat sollen wir dabei auf ca. 40 Stunden kommen. Die Kommunikation mit dem Verlag läuft hauptsächlich per Mail und über andere Social- Media-Tools ab. Einmal im Monat treffen wir uns zu einer Telefonkonferenz, in der der Redaktionsplan für den kommenden Monat sowie aktuelle Veranstaltungen und Aktionen besprochen werden.
Fabian: Dem ist nichts hinzuzufügen.
Iurratio: Wie lässt sich der Job mit dem Studium vereinbaren?
Jannina: Für Jurastudenten ist dieser Job der absolute Traum! Man kann sich seine Arbeitszeiten frei einteilen und von zu Hause oder unterwegs arbeiten. Dank Internet, Mail, Telefon und Facebook lässt sich das alles prima miteinander vereinbaren. Auch der Arbeitsumfang von 40 Stunden im Monat ist neben dem Jurastudium machbar. Außerdem beschäftigt man sich oft mit Themen, die sowieso für das Jurastudium wichtig sind.
Fabian: Das sehe ich ganz genauso.
Iurratio: Ist die Arbeit abwechslungsreich?
Jannina: Zu unserer Arbeit gehört neben der Betreuung der Facebook-Seite und der Beantwortung von privaten Nachrichten und Mails auch die selbstständige Recherche und Aufbereitung der Facebook-Postings. Die Seite kombiniert unterhaltsame Bildchen mit wichtigen neuen Urteilen, Links zu aktuellen Lehrbüchern und vielem mehr. Uns wird bei unserer Arbeit also nie langweilig und wir lernen nebenher auch noch eine Menge für das Studium.
Fabian: Besonders schön ist, dass wir uns mit der kompletten Breite aktueller juristischer Themen beschäftigen können und bei der sprachlichen Gestaltung unserer Beiträge ziemlich frei sind. Das macht jeden Beitrag einzigartig, jeden Tag auf’s neue spannend und die Tätigkeit wirklich ausgesprochen abwechslungsreich.
Iurratio: Wie sieht die Bezahlung aus?
Jannina: 12€ in der Stunde.
Iurratio: Was macht Euch an Eurer Arbeit besonders viel Spaß?
Fabian: Die Arbeit ist sehr frei, abwechslungsreich und findet in einem ganz fantastischen Umfeld statt. Alle Leute, mit denen ich beim Verlag bisher zu tun hatte, sind ausgesprochen kompetent, hilfsbereit und freundlich. So macht arbeiten Spaß!
Jannina: Es ist schön alles von zu Hause aus zu erledigen und keine langen Arbeitswege zu haben. Wir bekommen außerdem einen interessanten Einblick in den Arbeitsalltag von Verlagsmitarbeitern, Community Managern, Juristen und Journalisten. Am meisten Spaß macht mir aber die Beschäftigung mit aktuellen juristischen Themen sowie brandaktuellen Urteilen.
Iurratio: Welche Beiträge auf Jura-Student/in gefallen Euch am besten?
Jannina: Mich interessieren am meisten die Lern- und Karrieretipps speziell für Jurastudenten, sowie die examensrelevanten aktuellen Urteile. Aber auch LawyerDog oder Lawstudent Memes sind ab und zu eine nette Abwechslung zum sonst so ernsten Studium 😉
Fabian: Ich habe eine große Schwäche für Nischenthemen und die kritische Würdigung von aktueller Rechtsprechung, Gesetzeslage und Politik. Aber auch ein Foto von einem Hund mit Schlips und Kragen ist ganz großes Kino…
Iurratio: Was vermisst Ihr bei Eurer Arbeit?
Jannina: Manchmal wäre es schön, seinen Kollegen auch in echt gegenüberzusitzen! Aber vielleicht bietet sich irgendwann einmal die Gelegenheit, Fabian und die Beck- Mitarbeiter persönlich kennenzulernen.
Iurratio: Lohnt sich eine Initiativbewerbung?
Jannina: Eher nicht, aber wenn Fabian und/oder ich Examen machen, wird die Stelle vielleicht wieder per Facebook ausgeschrieben.