Einleitung*
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit dem Auftrag der Universitäten, ihre Studierenden durch ein eigenständiges Vorbereitungsprogramm auf den staatlichen Teil der Prüfung zum ersten Examen vorzubereiten. Dabei werden die Lehrenden wie die Studierenden gleichermaßen angesprochen.
Jede Studentin, jeder Student fragt sich spätestens im 5. Semester, wie man sich am Besten auf die Klausuren im Staatsexamen vorbereiten soll. Dabei steht üblicherweise auch die Überlegung an, ob eine Anmeldung bei einem der kommerziellen Anbieter – also einem der bekannten „Reps“ – erfolgen sollte.*1
Die Antwort auf diese Frage soll gerne vorweggenommen werden: Nein, sollte man nicht. Denn mit einem universitären Programm kann die Vorbereitung wesentlich besser gelingen, da es eine individuelle Vorbereitung auf das Examen erlaubt und damit zu besseren Ergebnissen führt. Dazu braucht es jedoch ein überzeugendes Konzept.
Auf der anderen Seite steht der deutliche Appell an alle juristischen Fakultäten ein gutes Programm zur Vorbereitung vorzuhalten, um nicht lediglich eine Alternative zum kommerziellen Angebot zu stellen, sondern mit den eigenen Stärken zu überzeugen. Hierzu gehört es, die eigenen Stärken zu erkennen, den Bedarf der Studierenden zu ermitteln, um sodann beides miteinander in Einklang zu bringen.
Es zeigt sich, dass inzwischen mehrere juristische Fakultäten ein Angebot für die Vorbereitungsphase als Teil des Lehrveranstaltungsprogramms vorhalten. Der Umfang der Programme fällt sehr unterschiedlich aus. Ein Blick auf verschiedene Internetauftritte der Universitäten zeigt auch, dass dort zum Teil seit einigen Jahren mit großem Engagement der Examensvorbereitung eine besondere Bedeutung beigemessen wird.*2
Einer möglichen Resignation, die Vorbereitung den kommerziellen Anbietern zu überlassen, ist damit eine klare Absage erteilt worden. Damit wird endlich auch anerkannt, dass die Vorbereitung auf das Examen zu den Kernaufgaben der Ausbildung gehört und von universitärer Seite gesteuert werden muss.
Jede Universität muss sich am Erfolg ihrer Studierenden messen lassen. Hier heißt es Verantwortung für einen erfolgreichen Abschluss der Studierenden zu übernehmen. Dies ist die eine Seite. Aber, auch diesen: Er richtet sich an beide für den Lernerfolg Verantwortlichen: Die Lehrenden und die Studierenden.
Im Folgenden soll die universitäre Examensvorbereitung der Universität Bremen als Beispiel dienen, um die Erfahrungen aus diesem nunmehr seit über drei Jahren erfolgreich praktizierten, mittlerweile sehr umfassenden Jahresprogramm vorzustellen. Die Diskussion um die Fortentwicklung der Vorbereitungsprogramme soll damit weiter vorangetrieben und ein gedanklicher Austausch über didaktische Konzepte des Lernens in der Studienabschlussphase angeregt werden.
In Bremen haben sich die Verantwortlichen von Beginn an zum Ziel gesetzt, nicht bei den kommerziellen Anbietern „abzugucken“, sondern auf die eigenen Kernkompetenzen zu setzen. In den erweiterten Blickwinkel rückten dabei Lerntypen und didaktische Konzeptionen. Nicht dienlich erschien es, die kommerziellen Repetitorien völlig auszublenden. Schließlich gelingt es ihnen seit Jahrzehnten, sich bei Generationen von Examenskandidaten in die Vorbereitung einzubringen. Daher hieß es auch, sich der Frage des Erfolgs der Repetitorien zu stellen.
Problemaufriss
Die Seite der Studierenden
Die Studienabschlussphase ist bei den Studierenden mit vielen Unsicherheiten und auch Ängsten besetzt. Nach einem etwa vierjährigen Studium stellt sich für viele eine Frage im Sinne eines Sein oder Nichtsein. Bedingt durch ein Prüfungssystem, bei dem während des Studiums erbrachte Leistungen für die Examensnote nicht angerechnet werden und den hohen Durchfallquoten erscheinen diese Empfindungen nicht irrational.
Zudem erleben viele den Wechsel der Anforderungen von den Fortgeschrittenen- zu den Examensübungsklausuren als einen (zu) großen Sprung in den Leistungsanforderungen. Sie beklagen außerdem, sich von den Anforderungen und der Stoffmenge nahezu erschlagen zu fühlen. Ihnen fehlt zudem die Betreuung durch Lehrende. Hinzu kommt noch ein oftmals unbenannter Faktor: Unsicherheit und Angst.
Dieses sind zum einen klassische Prüfungs- und Versagensängste, zum anderen aber auch Unsicherheiten darüber, wie sich der Ablauf eines Examens gestaltet und ob den gestellten Anforderungen genügt werden kann.
Die Seite der Universität
Spiegelbildlich sollte seitens der Fakultäten der erste Schritt lauten, die Sorgen der Studierenden ernst zu nehmen und nicht als bloße Hysterie abzutun. Denn es dürfte auch im Examen die Regel gelten, dass Angst ein schlechter Berater ist und Angst nicht zu Höchstleistungen führt. Es gilt also für die Lehrenden, den Studierenden die durchaus hohen Anforderungen im Examen vor Augen zu führen und zugleich, auch und gerade in der Examensphase, zur Leistung zu motivieren und für das Fach Jura zu begeistern.
Im Gegensatz zum „Geschäft mit der Angst“ der kommerziellen Repetitorien sollte die universitäre Vorbereitung von Lehrenden übernommen werden, die es verstehen, die Studierenden zu motivieren, ihnen Gesamtzusammenhänge zu vermitteln und das bloße Repetieren in den Hintergrund zu drängen. Die Bereitschaft der Studierenden, Leistungen erbringen zu wollen, ist dafür eine Grundvoraussetzung.
Einer der wichtigsten Faktoren für eine gute Lehre bildet die Motivation der Lehrenden selbst. Die Motivation der Studierenden wird man mit der Begeisterung zum Fach steigern können und dem Aufzeigen der Anforderungen, nicht jedoch mit der permanenten Benennung von Durchfallquoten der vergangenen Examensdurchgänge.
Damit geht nahezu einher, dass effektive, verlässliche Examensvorbereitung auch von den Lehrenden viel abverlangt und Lehre auf hohem Niveau bedeutet. Es heißt regelmäßig auf Examensniveau, aktuell von Woche zu Woche, ein Thema in der Tiefe und dennoch komprimiert aufzubereiten.
Zu Beginn der Examensvorbereitung lassen sich zwei wesentlichen Fragen formulieren:
1. Was ist zu lernen?
2. Wie ist es zu lernen?
Mit der ersten Frage verbindet sich ein Hauptproblem der Studie- Der Verweis auf die Prüfungsordnung ist zur Beantwortung eine erste Orientierung, aber zum konkreten Erlernen des Prüfungsstoffes kaum eine Hilfe. Doch für dieses Problem können die Fachbereiche eine Lösung anbieten. Eine gute Möglichkeit bilden vom Fachbereich ausgegebene Stoffpläne, die den prüfungsrelevanten Stoff des jeweiligen Fachgebiets abbilden.
Ohne dies bleibt bei den Studierenden stets die Unsicherheit, tatsächlich alles Relevante erfasst zu haben. Mit Stoffplänen geben die Lehrenden auch sogleich den Erwartungshorizont bekannt und Unsicherheiten, welcher Stoff denn nun wirklich relevant sei, wird im Vorfeld begegnet. Nach Möglichkeit sollten zugleich Lerneinheiten vorgegeben und Literaturhinweise angegeben werden. Damit ist den Studierenden ein großer Anteil der zu leistenden Vorarbeit abgenommen und sie können sich anhand der Stoffpläne einen individuellen Lernplan erarbeiten.
Damit ist direkt zur Frage des Wie (ist es zu lernen) eine Überleitung gefunden. Der Lernplanung sollte zu Beginn der Vorbereitung viel Raum gegeben werden. Ein gut gestalteter Lernplan, der durch- aus zu verschiedenen Abschnitten der Vorbereitung wieder erneuert werden kann, strukturiert den Anhand des Stoffplans kann jede/r Studierende erkennen, was gelernt werden muss.
Nun hängt es aber von den eigenen Stärken und Schwächen ab, die einzelnen Einheiten aufzuteilen und ihnen Ein- übungs- und Wiederholungszeiten zuzuordnen. Es gilt, eine gute Selbsteinschätzung des eigenen Wissensstandes und des Lerntempos zu finden. In der Regel sollte für die Examensvorbereitung ein Jahr eingeplant werden.
Zur Aufgabe der Studierenden gehört es, die durch den Stoffplan vorgegebenen Lerneinheiten durch individuelle Lerneinheiten zu ergänzen und durch unterschiedliche Lernmodelle zu komplettieren. Dabei sollte ein Wechsel zwischen eigenständigem Lernen und Lernen in der Gruppe erfolgen. Wiederholungszeiten sind einzuplanen.
Gleichermaßen sind Lücken bewusst in die Planung einzubauen. Die Erfahrung zeigt, dass das eigene Lerntempo und die eigene Lernmotivation am Beginn zu hoch eingeschätzt werden. – Mit der Folge von Frustration, wenn nach vier Wochen dem eigenen Lernplan bereits um eine Woche hinterher gehinkt wird. Wichtig ist es an dieser Stelle von den Lernplänen anderer Studierender zu partizipieren und einen professionellen Blick auf die Pläne werfen zu lassen.
Wichtige Faktoren wie Essen, Geburtstage der Mutter, Sport, eventuelle Ausfälle wegen Krankheit oder auch das Kopieren der Lernmaterialien dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Ruhepausen sind wichtig, um wieder Höchstleistungen bringen zu können. Ein Verweis auf Leistungssportler ist an dieser Stelle oftmals sinnvoll, wenn Lernpläne mit 16 Stunden täglich über ein Jahr mit einer 6-Tage Woche vorgelegt werden.
Ein Lernplan hat auch einen weiteren wichtigen Vorteil. Er treibt zu einem gewissen Lerntempo an. Studierende in der Examensphase verlieren sich leicht in Detailfragen. Ihnen fehlt der „Blick auf das Ganze“ und der notwendige Abstand zum Stoff. Gute Beratung ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Phase und muss insbesondere zu Zeiten verfügbar sein, wenn die Studierenden merken, dass ihr Lernplan nicht (mehr) funktioniert und überarbeitet werden muss.
Mit der Erstellung des individuellen Lernplans übernehmen die Studierenden den ersten wichtigen Schritt im Rahmen ihrer Examensvorbereitung, der in seiner Bedeutung gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Sie setzen sich mit ihrem eigenen Lern- verhalten auseinander, schlagen bewusst einen bestimmten Lernweg ein und übernehmen damit Verantwortung für einen selbst gesteuerten Lernprozess. Dieses ist eine schwierige Phase und sollte ruhig eine Woche der Planung bei beratender Unterstützung in Anspruch nehmen.
Basis der Lerngestaltung bildet neben dem Stoffplan das Lehrangebot der Universität. Obwohl es sich nahezu von selbst versteht, ist es dennoch einmal zu wiederholen: Der Inhalt der Veranstaltungen muss am Prüfungskanon im Examen ausgerichtet sein.
Auch hier sind Stoffpläne eine verlässliche Hilfe, da sie auch den Lehrenden die Richtung vorgeben, die in diesem Veranstaltungstyp gefragt ist und die Neigung, lediglich die eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen, reduziert. Den gesamten prüfungsrelevanten Stoff mit Darstellung des jeweils aktuellen Meinungsstands und möglicher Entwicklungen mit den jeweils examenstypischen Fallkonstellationen abzubilden, erfordert ein Jahresprogramm.
An der Universität Bremen haben wir uns daher entschlossen, insgesamt 42 Wochen Kurslehre anzubieten und bewusst sechs Wochen Sommerferien sowie Oster- und Weihnachtsferien einzuplanen. Damit ist ein ambitioniertes Lehrprogramm entstanden, das auch während der ansonsten vorlesungsfreien Zeit stattfindet. Ferienzeiten werden jedoch bewusst als wichtiger Bestandteil einer Prüfungsvorbereitung angesehen und auch so kommuniziert.
Ein didaktisches Konzept muss jedoch über den bloßen Umstand, das Programm ganzjährig anzubieten, hinausgehen. Die Erfahrung der unteren Semester zeigt, dass die Studierenden Arbeitsgemeinschaften wertschätzen. Im Idealfall sind Arbeitsgemeinschaften Zusammenschlüsse von Studierenden, die in selbstständiger Arbeit Fälle lösen und dabei Hilfestellung durch eine Lehrkraft erhalten.
Damit ist auch der Weg des selbstständigen Einübens und Anwendens an- gesprochen. Daneben scheinen Jura-Studierende oftmals gut durch Zuhören lernen zu können (obwohl dieser Lerntyp ansonsten eher selten anzutreffen ist), sodass auch der Vorlesungsanteil nicht fehlen sollte. Über die Frage des Lerntyps (auditiv/visuell/kommunikativ/ motorisch) hinaus stellen sich die weiteren Fragen: Lernen anhand von Wissensvermittlung in Form von Wiederholung und Vertiefung oder Lernen am großen Examensfall?
Die Antwort liegt in der Kombination beider Wege. Nur so ergibt sich ein didaktisch geschlossenes Konzept: Angeboten werden Examensvorbereitungskurse, die vorrangig der Wiederholung und Vertiefung dienen sowie didaktisch wie inhaltlich darauf abgestimmte Fallübungen, in denen der große Fall eingeübt wird. Die Kurse haben eher Vorlesungscharakter, bei denen als Methode oftmals das Unterrichtsgespräch Anwendung findet. Die Fallübungen dienen der Anwendung des Erlernten am Examensfall und verlangen eine Verknüpfung des erworbenen Wissens.
Daneben ist die Ermunterung zur aktiven Teilnahme ein Kernbestandteil einer guten Examensvorbereitung, um mit den Studierenden die juristische Argumentation zu trainieren und ihnen Sicherheit in der Anwendung ihres Wissens zu geben.
Ein wichtiger, weiterer Baustein der Examensvorbereitung ist sodann ein wöchentlich stattfindender Examensklausurenkurs. Im Gegensatz zur Fallübung, in der der Fall zwar vorbereitet sein sollte, aber dennoch mit Hilfestellung und ergänzenden Fragen gelöst wird, kann hier der spätere Examenskandidat sein Wissen testen und seine Fähigkeit dieses Wissen anzuwenden, trainieren. Dabei spielt die Zeiteinteilung eine Rolle, aber auch der Umgang mit einem unbekannten Fall.
Die Studierenden sollten sich so früh wie möglich diesem Trainingsprogramm stellen. Ein nicht zu verachtender Trainingseffekt besteht aber auch darin, die Korrektur der Klausur noch einmal in der Lerngruppe nachzuvollziehen und die Arbeiten untereinander auszutauschen.
Eine strukturiert arbeitende Lerngruppe bildet einen weiteren Bestandteil. Hier kommt die Lehrmethode „Lernen durch Lehren“ besonders stark zum Tragen. Die Lerngruppe sollte sich klare Regeln geben und konsequent auf deren Einhaltung achten. Einzelne Zuständigkeiten sollten zugewiesen und die Termine müssen als Pflichttermine bei stringenter Zeiteinteilung wahrgenommen werden.
Lerngruppen bieten den nicht zu unterschätzenden psychologischen Halt, der den Lernenden, die ausschließlich allein daheim über ein Jahr lernen, oftmals verloren geht. Sich gemeinsam zum Examen anzumelden baut Hemmschwellen ab. Außerdem lässt es sich allein schlecht mit unterschiedlichen Positionen diskutieren!
Im Idealfall sieht das Examensvorbereitungsprogramm die Möglichkeit zur Lerngruppenbildung vor, stellt Räumlichkeiten zum Lernen zur Verfügung und bietet ein Coaching-Programm an. Mit Hilfe des Coaching-Programms können Gruppenprozesse angeleitet werden.
Als Zwischenfazit ist festzuhalten: Ein Lernplan ist anhand von Stoffplänen zu erarbeiten. Unterschiedliche Lern- und Lehrformen sind zu kombinieren. Ein Wechsel zwischen Examensvorbereitungskuren, Fallübungen, Klausurenkursen, eigenständigem Lernen und Lernen in der Lerngruppe sollte erfolgen.
Weiterführende Angebote
Zur Abrundung des Programms sind die Durchführung eines Probeexamens und die Simulation von mündlichen Prüfungen eine sinnvolle Ergänzung. Beides sollte den Bedingungen des „echten“ Examens so ähnlich wie möglich nachgebildet werden, um Ängste abzubauen und um einen hohen Trainingseffekt zu Die Studierenden in Bremen berichten, dass das Probeexamen mit Ladung, Prüfungskennziffer, etc. ihnen eine wertvolle Hilfe beim Schreiben des richtigen Examens war.
Nicht nur, dass sie sich bereits mit dem Ablauf vertraut machen konnten, sie haben zudem die psychische wie physische Belastung von sechs fünfstündigen Klausuren binnen zwei Wochen erfahren.
Auch das Thema Prüfungsängste sollte behutsam aufgefangen werden. Da damit sehr persönliche Fragen und Ängste verbunden sind, sollten Anlaufstellen so transparent wie möglich bekannt gegeben werden.
Da die aufgezeigte Struktur und die verschiedenen Formen der Vorbereitung erst miteinander verbunden ein vollständiges Konzept bilden, ist eine einheitliche Koordination schließlich unerlässlich. Dieser Teil wird ohne eine eigenständige Personalverantwortung mit den entsprechenden Kompetenzen nicht gelingen können. Den Studierenden sollte mit einer Beratung für die Examensvorbereitung ein/e Ansprechpartner/in geboten Diese sollte zudem von Zeit zu Zeit auf die Studierenden zugehen und sie nach dem Vorbereitungsstand befragen.
Um die Studierenden auf das Jahr der Vorbereitungsphase einzustellen und zudem deren Kernkompetenzen zu stärken, bietet sich ein einwöchiges Propädeutikum an, das Bausteine aus Zeit- und Selbstmanagement, Schreibtraining, Methodenlehre, juristischer Arbeitstechnik, Lerntechniken und Beratung zur Lerngestaltung umfasst.
Flankierend ist in Bremen über die Lernplattform StudIP ein weiterer Baustein hinzugefügt worden: Zusammengeführt finden die Teilnehmenden sämtliche Kurse mit der Möglichkeit der Lehrenden, sich untereinander zu koordinieren, vor. Die Studierenden können über dieses Elearning-Modul vor allem miteinander in Kontakt bleiben, Informationsdefizite über Foren und Chaträume begegnen, Lern
gruppen bilden u.v.m. Dieser Baustein hat aus Verantwortlichensicht noch eine weitere Funktion: Er holt die Studierenden zurück an die Uni, die sich aus verschiedenen Gründen in die Anonymität des Lernens daheim zurück gezogen und oftmals in einem schleichenden Prozess den Anschluss verloren haben. Weitere Tools haben auch in den Präsenzveranstaltungen Einzug gehalten. In den Fallübungen können mittels der Lernplattform gemeinsam Texte erstellt werden. Der Lehrende kann sich in die Arbeitsgruppen einwählen und auch exemplarisch Beispiele im Plenum zur Diskussion stellen.
Als Fazit lässt sich festhalten: Mit einem solchen umfassenden Gesamtprogramm und persönlicher Betreuung ist der Lernerfolg greifbar. Nun liegt es an den Studierenden ihr Lernen zu steuern und aktiv, wie regelmäßig, ihr Lernprogramm wahrzunehmen.
Fußnoten
* Besonderer Dank gilt meinen studentischen Hilfskräften Maren Giese und Thorge Koehler für ihre wertvolle Unterstützung.
1 Siehe hierzu bereits Obergfell JuS 2001, 622, wobei Obergfell allerdings lediglich zwischen eigener Vorbereitung und dem Besuch eines kommerziellen Repetitoriums differenziert, ohne ein universitäres Vorbereitungsprogramm zu diskutieren.
2 Besondere Erwähnung verdient das Programm der Universität Heidelberg, das m.E. eine Vorreiterrolle bei der Planung von Examensvorbereitungsprogrammen einnimmt; siehe auch Steffek JuS 2003, 514.