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Journal / Referendariat

Das Referendariat: Interview mit Rechtsanwältin Sarah Koop (Blaum Dettmers Rabstein)

Wertvolle Erfahrungen und Ratschläge über das Referendariat teilt Rechtsanwältin Sarah Koop in unserer Interviewreihe "Mentoren für Referendare".
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Ich habe mich aufgrund der positiven Erfahrungen aus meiner Wahlstation für diesen Arbeitgeber entschieden.

Rechtsanwältin Sarah Koop

Blaum Dettmers Rabstein

Das Referendariat:  Interview mit Rechtsanwältin Sarah Koop (Blaum Dettmers Rabstein)

Iurratio: An welchem Gericht haben Sie Ihr Referendariat absolviert? Was war für Ihre Wahl entscheidend?

Sarah Koop: OLG Bremen. Bremen entspricht meinem Wohnort und umliegende OLG-Bezirke kamen für mich nicht in Frage: Der Bezirk Oldenburg ist sehr groß, sodass man zu weit entlegenen Gerichten geschickt werden kann. In Hamburg ist man wegen der geringen Vergütung auf eine Nebentätigkeit angewiesen.

Iurratio: Bei welchen Arbeitgebern haben Sie Ihre Stationen absolviert?

Sarah Koop: Landgericht Bremen, Staatsanwaltschaft Bremen, Ständige Vertretung Deutschlands zu den Vereinten Nationen in New York, Hogan Lovells in Hamburg, Blaum Dettmers Rabstein in Bremen.

Iurratio: Nach welchen Kriterien haben Sie die Ausbildungsstätten ausgewählt?

Sarah Koop: Interesse, Wohnortnähe, Eindruck in Bewerbungsgesprächen, Reputation.

Iurratio: Wie war die Begleitung durch die Ausbilder?

Sarah Koop: Sehr unterschiedlich: teilweise haben sich Ausbilder sehr viel Mühe gegeben, viel erklärt und geholfen, und teilweise bestand kaum Interesse der Ausbilder an Referendaren.

Iurratio: Haben Sie eine stationsbegleitende Nebentätigkeit ausgeübt?

Sarah Koop: Ich habe während des Referendariats (mit Ausnahme der Auslandsstation) einen Tag die Woche nebenbei in einer Kanzlei gearbeitet. Während der Kanzleistationen habe ich vier Tage die Woche in der jeweiligen Kanzlei gearbeitet und dafür eine Vergütung erhalten.

Iurratio: Wie waren Ihre Erfahrungen mit den stationsbegleitenden AGs?

Sarah Koop: Die stationsbegleitenden AGs waren für mich eher eine Belastung als eine Hilfe. Die AG-Leiter hatten größtenteils nicht das Interesse oder die Fähigkeiten den relevanten Examensstoff beizubringen. Das hat die eigene Lernzeit verkürzt und die Nebentätigkeit erschwert.

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Iurratio: Wie haben Sie sich die Zeit zum Arbeiten und Lernen eingeteilt?

Sarah Koop: Während der Stationen hatte ich sehr wenig bis gar keine Zeit nebenbei zu lernen. Die Zeit, die ich hatte, habe ich zum Erstellen von Übersichten für wichtige prozessuale Probleme genutzt. An den Wochenenden habe ich zunächst unregelmäßig, später sehr regelmäßig jeweils eine Probeklausur geschrieben. In den letzten vier Monaten habe ich dann fünf Tage die Woche intensiv gelernt und einen Tag die Woche Probeklausuren geschrieben.

Iurratio: Wie haben Sie sich auf das 2. Examen vorbereitet? Welche Materialien haben Sie zur Vorbereitung auf das 2. Examen genutzt?

Sarah Koop: Ich habe die Kaiser Skripten (keine Lehrbücher) gelesen und mir eigene Übersichten zu den Themen erstellt. Diese habe ich mit Inhalten aus Probeklausuren ergänzt. Das materielle Recht habe ich mit meinen Rep Unterlagen aus dem 1. Examen wiederholt und durch die Inhalte der Probeklausuren ergänzt/vertieft. Ich habe im zweiten Jahr des Referendariats jede Woche eine Probeklausur geschrieben und nebenher viele Klausuren mit Musterlösungen gelesen. Bis kurz vor dem Examen habe ich Probeklausuren mit Hilfe von Skripten und eigenen Übersichten geschrieben. Das hilft, sich relevante Formulierungen einzuprägen und bietet am Ende einen größeren Lerneffekt als eine Klausur mangels Wissens halb fertig abzugeben.

Iurratio: Welche Tipps würden Sie angehenden Referendaren zur Vorbereitung auf das Referendariat mitgeben?

Sarah Koop:

  • Es kann verlockend sein, Stationen aufgrund der geringen Arbeitszeit (= mehr Lernzeit) auszuwählen. Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass die Stationen ein entscheidender Schritt bei der Wahl des späteren Arbeitsgebers oder Jobs sein können.
  • Bei einigen Stationen ist es ratsam sich frühzeitig um einen Platz zu kümmern und/oder Fristen im Auge zu behalten.
  • Ich kann eine Nebentätigkeit nicht nur zum Knüpfen von Kontakten oder zur Finanzierung von Auslandsaufenthalten empfehlen, sondern man erhält auch vor den Stationen Einblicke in den Arbeitsalltag von Juristen, lernt den Umgang unter den Kollegen kennen und erhält Einblicke in verschiedene/das Fachgebiet(e).

Iurratio: Warum haben Sie sich letztendlich für Ihren jetzigen Arbeitgeber entschieden?

Sarah Koop: Ich habe mich aufgrund der positiven Erfahrungen aus meiner Wahlstation für diesen Arbeitgeber entschieden.

Iurratio: Vielen Dank für das Interview, Frau Koop!

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