Rechtsanwalt Jonas Türkis, LL.M. (UCT)
iurratio: An welchem Gericht haben Sie Ihr Referendariat absolviert? Was war für Ihre Wahl entscheidend?
Jonas Türkis: Ich habe mein Referendariat am Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg absolviert. Nachdem ich mein Studium in Bayern und den LL.M. im Ausland absolviert hatte, hatte ich große Lust, das Referendariat in meiner Heimatstadt Hamburg anzutreten. Hamburg bietet nicht nur sehr viel Flexibilität bei der Wahl und Zeiteinteilung der unterschiedlichen Stationen, sondern auch als Stadt diverse Möglichkeiten spannende Arbeitgeber kennenzulernen. Eine Besonderheit an Hamburg ist auch die Möglichkeit zwei Wahlstationen zu wählen.
iurratio: Bei welchen Arbeitgebern haben Sie Ihre Stationen absolviert?
Jonas Türkis: Meine Verwaltungsstation habe ich beim NDR verbracht, die Anwaltsstation bei der Kanzlei Norton Rose Fulbright. Für die Wahlstation 1 war ich bei der Hamburg Port Authority und für die Wahlstation 2 bei der Kanzlei und meinem jetzigen Arbeitgeber ADVANT Beiten.
iurratio: Nach welchen Kriterien haben Sie die Ausbildungsstätten ausgewählt?
Jonas Türkis: Meine Ausbildungsstätten habe ich in erster Linie nach Interesse und persönlicher Empfehlung ausgewählt.
iurratio: Wie war die Begleitung durch die Ausbilder?
Jonas Türkis: Die Begleitung durch die Ausbilder habe ich stets als sehr positiv empfunden. Jeder meiner Ausbilder hat sich große Mühe gegeben, den Referendaren einen möglichst tiefen und breiten Einblick in seine tägliche Arbeit zu geben.
iurratio: Haben Sie eine stationsbegleitende Nebentätigkeit ausgeübt?
Jonas Türkis: Nein.
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iurratio: Wie waren Ihre Erfahrungen mit den stationsbegleitenden AGs?
Jonas Türkis: In Hamburg fanden die AGs in der Regel nur als zwei-wöchige Blockveranstaltung statt, was mir sehr entgegengekommen ist, da man aus meiner Sicht gut auf die Station vorbereitet wird und während der Station wenig Pendelei auf sich nehmen muss. Die AG-Leiter waren überwiegend gut vorbereitet und konnten den Stoff meist gut vermitteln.
iurratio: Wie haben Sie sich die Zeit zum Arbeiten und Lernen eingeteilt?
Jonas Türkis: Ich habe – wie die meisten anderen Referendare auch – meine Lernzeit zum Großteil auf die letzten vier Monate der Referendariats gelegt. Sinnvollerweise sollte man jedoch auch bereits während der Station die freie Zeit nutzen, um den neuen Stoff nachzubereiten und Klausurenschreiben zu trainieren.
iurratio: Wie haben Sie sich auf das 2. Examen vorbereitet? Welche Materialien haben Sie zur Vorbereitung auf das 2. Examen genutzt?
Jonas Türkis: Ich habe im Wesentlichen die bekannten Kaiserskripte für die Vorbereitung verwendet und versucht möglichst viele Klausuren zu schreiben.
iurratio: Welche Tipps würden Sie angehenden Referendaren zur Vorbereitung auf das Referendariat mitgeben?
Jonas Türkis: Auch wenn es kein Geheimtipp ist: Es lohnt sich, schon früh mit dem Klausurenschreiben zu beginnen, auch wenn es anfänglich sehr frustrierend sein kann. Ansonsten empfehle ich jedem, die Stationen wirklich nach persönlichem Interesse auszuwählen und nicht nur danach zu gehen, wo man vermeintlich am meisten Zeit zum „Tauchen“ bekommt.
iurratio: Warum haben Sie sich letztendlich für Ihren jetzigen Arbeitgeber entschieden?
Jonas Türkis: Aus meiner Sicht lohnt es sich, danach zu schauen, in welchem Rechtsgebiet ein potenzieller Arbeitgeber möglichst breit aufgestellt ist. Dies traf in meinem Fall bei ADVANT Beiten speziell auf das Arbeitsrecht zu. Aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichsten Mandaten ist der Arbeitstag sehr abwechslungsreich und interessant. Letztlich hat allerdings der persönliche Eindruck den Ausschlag gegeben. Da ich während meiner Wahlstation die Gelegenheit hatte, meine Kollegen und Vorgesetzten persönlich kennenzulernen, fiel die Wahl schließlich auch nicht mehr schwer.
iurratio: Vielen Dank für Ihre Zeit und das Interview, Herr Türkis!
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