Skip to main content

Journal / Studium / Allgemeines und Aktuelles

Auf den Hund gekommen – Tiere vor Gericht

Die Frage, die sich allen anderen nun auftut ist wohl: Sind die jetzt völlig verrückt geworden? Hund, Katze, Maus auf der Anklagebank oder selbst als Kläger? Ein kurioser Artikel, der mit Humor zu lesen ist.
  • Artikel teilen
Auf den Hund gekommen – Tiere vor Gericht

Kürzlich haben wir auf unserer Facebook-Fanpage einen Artikel verlinkt, in dem ein Mann zwei Monteuren das Geld für die neuen Möbel nicht mehr zahlen musste, nachdem er die Scheine in der Küche abgelegt hatte, wo sie dann auf unerklärliche Weise verschwanden. Die Geschichte ist zwar schon kurios genug, allerdings war es vielmehr ein Leserkommentar, der uns zu einer neuen Story inspirierte. Darin wurde nämlich die Aufmerksamkeit auf die arme Katze des Mannes gelenkt, die das ganze Durcheinander ziemlich mitgenommen hat. Deshalb stellen wir uns jetzt die Frage: Kann Katze K Schmerzensgeld verlangen?

Hund, Katze, Maus auf der Anklagebank oder selbst als Kläger?

Die Frage, die sich allen anderen nun auftut ist wohl: Sind die jetzt völlig verrückt geworden? Hund, Katze, Maus auf der Anklagebank oder selbst als Kläger? Binde mir doch keinen Bären auf! An sich sind die Zweifel erstmal berechtigt. Tatsächlich ist die Idee wohl aber gar nicht mal so abwegig, wie sie auf den ersten Blick erscheint. Es kam bereits vor, dass Professoren die studentische Fähigkeit, logisch zu denken, testen wollten und in Klausuren Tiere als Haupthandelnde einbauten. Die haben doch eine Meise! Dass man dann zu dem Schluss kommen soll, niemand habe sich strafbar gemacht, da keine Strafmündigkeit oder Rechtsfähigkeit bestehe, erfordert natürlich eine gehörige Portion Mut, vor allem, wenn man damit bereits in einem der ersten Prüfungspunkte aus der Fallprüfung fliegt.

Es wäre doch aber viel zu langweilig, wenn wir schon an dieser Stelle aufhören würden, nachdem wir bereits aus einer Mücke einen Elefanten gemacht haben. Was ist, wenn die Katze auch mal ein Hühnchen zu rupfen hat? Darf da noch nicht mal Hund in der Pfanne verrückt werden? Kaum zu glauben, aber im Mittelalter hatten Tiere sich vor Gericht zu verantworten. Die Elefantenkuh „mörderische Mary“ wurde nach einem erfolgreichen Prozess erhängt, weil sie, von Panik überwältigt, ihren Pfleger tötete, obwohl sie sonst immer ein ruhiges Tier war. Dabei war es Gang und Gäbe, dass sich Tiere wie Menschen vor Gericht zu verantworten hatten. Von wochenlangem Einsitzen bis Untersuchungshaft neben menschlichen Mithäftlingen war alles vorhanden. Ein solcher Vorgang war bis vor wenigen Jahrhunderten die Praxis.

Wie genau dabei jedoch die Rechte der Tiere beachtet wurden, ist nicht in Erfahrung zu bringen. Sicherlich wollten sich die tierischen Kläger wenigstens einer anwaltlichen Beratung unterziehen, schließlich sollte der ganze Prozess ja nicht für die Katz gewesen sein. Wichtig wäre dann vor Gericht auch ein Dolmetscher, da man irgendwie für eine gute Kommunikation zwischen Tier und Mensch sorgen muss.

Im oben angesprochenen Fall der Katze K wäre wie folgt zu entscheiden: Plötzlich und unerwartet drangen in Ks Wohnung fremde Menschen ein, die K völlig verwirrten und verschreckten. Wie von der Tarantel gestochen, verließ K fluchtartig das Haus und litt an einem nervösen Reizmagen, woraufhin sie sich übergeben musste. Sie könnte nach § 823 Abs. 1 i.V.m. § 253 BGB von den Monteuren Schmerzensgeld verlangen, wobei hier in der Rechtswidrigkeit der ein oder andere Rechtfertigungsgrund zu beachten wäre. Vielleicht wäre auch viel mehr Ks Herrchen zu belangen, der die Informationspflicht bezüglich Besuchs ihr gegenüber verletzte. Möglicherweise ließen sich demnächst ähnliche Fälle auf diese Weise lösen – man hat immerhin schon Pferde klagen sehen.

Weitere Artikel

Rechte und Pflichten für Praktikanten

Rechte und Pflichten für Praktikanten

Pro Jahr absolvieren in Deutschland Schülerinnen und Schüler sowie Studierende mehr als eine Million Praktika. Aufgrund des starken Anstiegs von Praktikumsverhältnissen beleuchtet dieser Beitrag die Rechte und Pflichten, die damit für Praktikanten einhergehen.

Das Stipendium von e-fellows.net und die frühe Karriereplanung

Dirk Veldhoff berichtet über seine persönlichen Erfahrungen mit dem Stipendium von e-fellows.net. Er geht dabei auf die Förderleistungen ein, beschreibt das Bewerbungsverfahren und zieht ein persönliches Fazit.

Soft Skills im Rahmen der universitären Ausbildung

Dieser Beitrag beleuchtet, welche „weichen Faktoren“ zum Handwerkszeug eines angehenden Juristen gehören und stellt die universitären Soft Skill-Angebote auf den Prüfstand.